Chronik/Oberösterreich

"Wuider Sepp Demba" wirbt für "tolerante" Party

Ein Plakatsujet für die Party "Sepp Demba" am kommenden Samstag in Lambrechten (Bezirk Ried) beschäftigt derzeit den Werberat. Darauf zusehen ist ein Schwarzafrikaner mit Trachtenhut – samt dem Vermerk "wuid und laut". Mit dieser Beschreibung würden "Bilder vom ,lustigen, edlen und lauten Wilden‘ geweckt und das ist ganz klar rassistisch", heißt es in einer beim Werberat eingegangenen Beschwerde.

Veranstalter ist der örtliche Sportverein. Walter Egger von der Werbeagentur "tricksiebzehn" aus Ried, die vom Sportverein mit dem Sujet beauftragt wurde, zeigt sich überrascht über die Beanstandung. "Wir sind aus allen Wolken gefallen. Weil wir eigentlich genau das Gegenteilige bewirken wollten", beteuert Egger: Eine offene und tolerante Veranstaltung. Das ,wuid und laut‘ beziehe sich lediglich auf das Musikprogramm.

Auch Thomas Weber vom SV Lambrechten weist den Rassismus-Vorwurf entschieden zurück. Er spricht von einem "Schlag ins Gesicht der Ehrenamtlichkeit", da der Erlös der Feier dem Verein zugute kommen solle. Er spricht von "extrem vielen guten Rückmeldungen" zum Werbeplakat. "Es ist dramatisch, was Leute aus einem Bild für Stricke drehen", sagt Weber. Dennoch werde man fristgerecht bis heute, Dienstag, eine Stellungnahme an den Werberat schicken.

Das Gremium will in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen, heißt es auf Anfrage. Heuer sind bisher mehr als 300 Beschwerden registriert worden. In rund fünf Prozent der Fälle wurde Rassismus beanstandet.