Chronik/Oberösterreich

Wirtschaft will Technik-Studenten bis 2020 verdoppeln

Meinhard Lukas hat ein politisches Meisterstück hingelegt. Obwohl der 44-jährige Universitätsprofessor für Zivilrecht eher der roten Machtbereich zugeordnet wird, wurde er auch von den Schwarzen mitgetragen und gestern, Montag, einstimmig zum neuen Rektor der Linzer Johannes Kepler Universität gewählt. Profiliert hat sich Lukas vor allem in der Vorbereitung und seinem Engagement für die Linzer Medizinfakultät, wo er mit Elgin Drda, der ehemaligen Büroleiterin von Landeshauptmann Josef Pühringer das Konzept ausgearbeitet und teilweise auch umgesetzt hat.

Auch diesmal war Lukas perfekt vorbereitet. Er hatte an der Universität mit den diversen Verantwortlichen 22 Interviews geführt, um daraus jenes Konzept zu formen, mit dem er in den Wahlkampf ging. Nächstes Jahr feiert die Kepler-Uni ihren 50. Geburtstag. "Der Senat hat sich 2002 das mittelfristige Ziel gesetzt, eine mitteleuropäsiche Spitzenuniversität zu werden", erklärte Lukas. "Das bedarf einer großen Einigkeit und Veränderungsbereitschaft. Der geforderte Ausbau der Universität und der Technik wird einen Schulterschluss aller Kräfte, der Uni, der Wirtschaft, der Stadt, des Landes und des Bundes erfordern." Die Chancen sieht er vor allem im Gesundheitsbereich und in der Industrie.

Die Universität sei in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Die Studienfächer hätten sich verdoppelt, die Uni habe 2700 Beschäftigte, 20.000 Studenten und ein Budget von 140 Millionen Euro.

Wirtschaftslandesrat Michael Strugl betonte, dass die Zahl der Absolventen der technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät bis 2020 auf 1000 verdoppelt werden sollte. Die Technik-Studierenden sollten von 4000 auf 10.000 erhöht werden.