Wechsel an der grünen Spitze in OÖ: Mayr neuer Klubobmann
Von Petra Stacher
14 Jahre lang war Gottfried Hirz Klubobmann der Grünen OÖ. Nun ist seine Ära zu Ende, Severin Mayr übernahm am Donnerstag offiziell das Zepter. Kurz vor den Wahlen im Herbst dreht sich somit das Rad.
Bereits vergangenes Jahr verkündete Hirz bei diesen nicht mehr antreten zu wollen. Er wolle keinem Generationenwechsel im Weg stehen, gab er damals an. Am Mittwoch trat Hirz dann in der Klausur des grünen Landtagsklubs zurück, einen Atemzug später wurde der 1979 in Linz geborene Mayr einstimmig zum neuen Klubobmann gewählt. Am Donnerstag trat er vor die Presse.
Eine Eingewöhnungsphase bekommt der Vater eines Sohnes, ehemalige Fußballspieler und Schiedsrichter nicht: „Es geht jetzt sehr schnell los. Weil wir haben nur mehr drei Landtagssitzungen in dieser Legislaturperiode und die machen wir zu drei Klimaschutz-Landtagssitzungen, weil das kann nicht warten“, kündigt Mayr im KURIER-Gespräch an.
Nicht geplant
Seit 1999 setzt sich dieser bei den Grünen für die Umwelt ein. Von 2003 bis 2015 agierte er etwa als Mitglied des Linzer Gemeinderats. Bis 2017 war er einige Jahre Bezirkssprecher der Grünen Linz. 2015 wurde er Abgeordneter zum oö. Landtag. Seit 2019 ist er stellvertretender Landessprecher der Grünen OÖ – um nur ein paar seiner bisherigen Funktionen anzuführen.Dass er nun Klubobmann werde, habe er nicht vorhergesehen: „Politische Karrieren kann man nicht planen. Es hat sich für mich nun die Möglichkeit ergeben und die nehme ich sehr gerne an“, sagt Mayr. Er fühle sich geehrt, Gottfried Hirz nachfolgen zu dürfen, den er als seinen „Mentor“ bezeichnet.
Weg von Proporz
Nun liegt es in Mayrs Hand, die grünen Ziele, mit seinem Team und Spitzenkandidat Stefan Kaineder weiterzuführen. Unter anderem umfassen diese die Modernisierung des Landtags. „Ich will weg vom Proporz-System“, sagt er.
Und auch für die Landtagswahl am 26. September weiß er genau, was er mit den oö. Grünen erreichen will: „Unser großes Ziel ist, dass es in Oberösterreich danach andere Mehrheiten gibt. Denn wir sind das letzte Bundesland mit einer schwarz-blauen Ibiza-Koalition.“ Jeden Tag würde man erleben, wie Klimaschutz unter den Teppich gekehrt werde.