Chronik/Oberösterreich

Viel Liebe mit wenig Budget beim größten Jugend-Medienfestival

Ein  beinahe unsichtbares Liebesspiel soll im Trailer des Animationskünstlers Clemens Kogler für das Welser Jugend-Medienfestival Lust auf mehr machen. Doch Voyeuristen werden enttäuscht sein. Bis auf die sich auf und ab bewegenden Socken eines Burschen bleibt  den Betrachtern alles verborgen. Sicher ist nur: Es sind „Teenager in Love“. Das ist auch der gleichnamige Programmschwerpunkt des Internationalen  Festivals für den Filmnachwuchs zwischen zehn und 26 Jahren, das zwischen 20. und 24. November in seine 14. Ausgabe geht.

„Liebe ist nicht nur bei jungen Filmschaffenden ein Thema und es bietet sich einfach an, große Beziehungen auch mit wenig Budget zu erzählen“, sagt  Sebastian Höglinger, Mitorganisator der Veranstaltung, die im Medien Kultur Haus und im Alten Schl8hof in Wels über die Bühne geht.
 Am Programm steht dabei unter anderem die Österreich-Premiere des am Sundance Festivals ausgezeichneten „Young & Wild“ von  Marialy Rivas. Im Zentrum steht der Konflikt zwischen dem tobenden Sexualtrieb der 17-jährigen Daniela und ihrer streng gläubigen Familie. „Diese Mischung aus Film und Blog ist explizit und wird sicher zu einigen Diskussionen führen“, ist Höglinger überzeugt.

Ein weiterer Höhepunkt ist auch der Eröffnungsfilm des Youki, „Adams Ende“ von Richard Wilhelmer. Zur Vorführung der „Geschichte vom Erwachsenwerden eigentlicher Erwachsener“ hat sich auch Mime Robert Stadlober angesagt.

Wettbewerb

Neben dem „Teenager in Love“-Schwerpunkt stellen sich 80 Werke dem Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb. Insgesamt werden beim größten Nachwuchsfestival des Landes drei Hauptpreise in den Altersgruppen zehn bis 14 Jahre, 15 bis 18 Jahre und 19 bis 26 Jahre vergeben. Dafür trudeln 500 Einreichungen aus aller Welt  jedes Jahr beim Festival ein. 

Heuer haben Künstler aus den USA, Kanada oder China ihr Kommen angesagt. „Vor vier Jahren gab es wegen der Sozialen Medien einen großen Sprung. Wir haben auch schon Filme aus Uganda bekommen, wo man sich fragt, wie ist jemand  auf Wels gestoßen.“  
Auf den Spielplan würden nur jene Werke aufgenommen, die sowohl von der Narration als auch von den formalen Aspekten ansprechend sind. Jury-Mitglied Höglinger: „Ich lehne es ab, wenn ein Film rein als Transportmittel von Inhalt verwendet wird.“  

 

Weitere Programmpunkte:

Wer vom Filmeschauen  eine Pause braucht  oder vom Programm  einfach nicht genug bekommt, kann viele weitere Veranstaltungen beim Youki besuchen.

Filmsofa Viel erzählen, herumsitzen und über ihre Träume sprechen können die jungen Filmemacher von Mittwoch bis Freitag jeweils ab 15.30 Uhr im Medien Kultur Haus. Dort nehmen Nachwuchsregisseure auf einem  Sofa Platz und stellen sich den Fragen der Moderatorin  Laura-Lee Röckendorfer.

Workshops Wer sein Handwerk verfeinern will, besucht die angebotenen Workshops. Für  Kurse zum Hörspiel und Sounddesign mit internationalen Künstlern  muss man 60 Euro Unkostenbeitrag leisten. Gratis ist ein Workshop im Alten Schl8hof, der Tipps und Tricks für spektakuläre  Skateboard-Videos gibt.
 Anmeldungen werden über die Festival-Homepage entgegen genommen.

Nightline Nachts, wenn die Filmprojektoren abgeschaltet sind, zieht sich das Festivalpublikum die Tanzschuhe an und spitzt seine Ohren. Den Anfang im Partyreigen macht Schauspieler Robert Stadlober,  der bei der Eröffnungsparty am Dienstag, dem 20. 11., die Bühne  des Medien Kultur Hauses entert. Gemeinsam mit Freunden   spielt er bei  einem Akustikkonzert groß auf.

Ausstellung  Fotoarbeiten junger Künstler sind im Medien Kultur Haus zu bestaunen.