Verdoppelung der Parkgebühren stößt auf breite Ablehnung
Von Daniel Voglhuber
Für große Empörung sorgen die Pläne des Linzer Finanzstadtrats Johann Mayr (SP), die Gebühren in den Kurzparkzonen zu verdoppeln. Wer seinen Pkw ab Jänner 2013 dort abstellt, muss für eine halbe Stunde einen Euro statt 50 Cent zahlen.
Außerdem werden die Autofahrer am Samstag bis 18.30 Uhr fürs Parken zur Kassa gebeten. Für VP-Vizebürgermeister Erich Watzl sind diese Maßnahmen nicht akzeptabel: „Vor der Wahl 2009 hieß es, dass eine Erhöhung nicht notwendig ist.“ Dass die seit dem Jahr 2000 nicht mehr erhöhten Gelder an die Inflation angepasst werden sollen, lässt Watzl nicht gelten.
„Die Bevölkerung muss ausbaden, was die SP-Finanzpolitik verbockt hat“, poltert der Stadtvize und verweist auf den für die Stadt verlustreichen Swap-Deal (Franken-Zins-Wette, Anm.). Durchaus vorstellen könne er sich, dass in Zukunft auch die Bewohnerparkkarten für die Linzer Bevölkerung teurer werden könnten. „Das wäre für mich ein logischer Schritt.“ Momentan sei nichts geplant, entgegnet Verkehrsstadtrat Klaus Luger (SP). Allerdings möchte er die Bewohnerparkplätze um bis zu 9000 rund um die Innenstadt ausbauen. Zustimmung zur Gebührenerhöhung kommt von den Grünen. „Wir befürworten das, wenn es eine spürbare Vergünstigung bei den Jahreskarten für die Öffis gibt“, sagt Gerda Lenger, Klubobfrau im Gemeinderat.
Fehlendes Konzept
Der Landesdirektor des ÖAMTC, Josef Thurnhofer, zeigt sich skeptisch. Er vermisst ein sinnvolles Konzept. „Die Verkehrslenkung fehlt massiv. Die Straßenbahnen sind schon jetzt in den Stoßzeiten überfüllt. Und wo sollen die Pendler ihre Autos abstellen, um in die Stadt zu kommen?“ Auch viele Linzer lehnen den Schritt ab. In einer KURIER-Umfrage, bei der viele ihren Namen nicht nennen möchten, bezeichnen sie Mayrs Pläne als „Frechheit“. „Die Gebühren gleich zu verdoppeln, ist zu viel. Gerade mit den Problemen beim SWAP-Deal ergibt das eine komische Optik“, meint etwa Johann Hansel.
„Eine Erhöhung bringt den Anrainern kaum etwas. Viele haben schon einen Tiefgaragenplatz“, sagt Tanja Pizzini, die nicht an eine Erleichterung bei der Parkplatzsuche glaubt. Nicht ganz so schlecht findet Robert Hittmayr die Maßnahme. „Ich wünsche mir eine Zone in der Stadt, wo man länger stehen kann als in den Kurzparkzonen.“