Chronik/Oberösterreich

Verdoppelung der Parkgebühren stößt auf breite Ablehnung

Für  große Empörung sorgen die  Pläne des Linzer Finanzstadtrats Johann Mayr (SP), die Gebühren in den Kurzparkzonen zu verdoppeln. Wer seinen Pkw ab Jänner 2013 dort abstellt, muss  für eine halbe Stunde einen Euro statt   50 Cent zahlen.
Außerdem  werden die Autofahrer  am Samstag bis 18.30 Uhr fürs Parken zur Kassa gebeten. Für  VP-Vizebürgermeister Erich Watzl sind diese Maßnahmen nicht akzeptabel: „Vor der Wahl 2009 hieß es, dass eine Erhöhung  nicht notwendig  ist.“ Dass  die seit dem Jahr 2000 nicht mehr erhöhten Gelder an die Inflation angepasst werden sollen, lässt Watzl nicht gelten.
 „Die Bevölkerung muss  ausbaden, was die SP-Finanzpolitik verbockt hat“, poltert der Stadtvize und  verweist auf den für die Stadt verlustreichen Swap-Deal (Franken-Zins-Wette, Anm.).  Durchaus vorstellen könne er sich, dass in Zukunft auch die Bewohnerparkkarten für die Linzer Bevölkerung teurer werden könnten. „Das wäre  für mich ein logischer Schritt.“ Momentan sei   nichts geplant, entgegnet Verkehrsstadtrat Klaus Luger (SP). Allerdings möchte er die Bewohnerparkplätze um bis zu 9000  rund um die Innenstadt ausbauen. Zustimmung zur Gebührenerhöhung kommt von den Grünen. „Wir befürworten das, wenn es  eine spürbare Vergünstigung bei den Jahreskarten für die Öffis gibt“, sagt Gerda Lenger, Klubobfrau im Gemeinderat.

Fehlendes Konzept

Der Landesdirektor des ÖAMTC,  Josef Thurnhofer,  zeigt sich  skeptisch. Er vermisst ein sinnvolles Konzept.  „Die Verkehrslenkung fehlt massiv. Die Straßenbahnen sind  schon jetzt in den Stoßzeiten überfüllt. Und wo sollen die Pendler  ihre Autos abstellen, um in die Stadt zu kommen?“ Auch viele Linzer lehnen den Schritt ab. In einer KURIER-Umfrage, bei der viele ihren Namen nicht nennen möchten, bezeichnen  sie Mayrs Pläne als „Frechheit“. „Die Gebühren gleich zu verdoppeln, ist  zu viel. Gerade mit den Problemen beim SWAP-Deal ergibt das eine komische Optik“, meint etwa Johann Hansel.
„Eine Erhöhung bringt   den Anrainern kaum etwas. Viele haben  schon einen Tiefgaragenplatz“, sagt Tanja Pizzini, die nicht an eine Erleichterung bei der Parkplatzsuche glaubt.    Nicht ganz so schlecht findet Robert Hittmayr die Maßnahme. „Ich wünsche mir  eine   Zone in der Stadt, wo man länger stehen kann als in den Kurzparkzonen.“