Chronik/Oberösterreich

Trinkl gegen halbherzige Lösung

Erich Mayrhofer, der Direktor des Nationalparks Kalkalpen, ist zufrieden: "Ich kann mit diesen Vorschlägen wirklich gut leben. Es handelt sich um lauter machbare Projekte, die wir alle sofort angehen können." Wovon Mayrhofer spricht? Nun, in Windischgarsten wurde jetzt das mit Spannung erwartete "Konzept 2020" vorgestellt, das der Pyhrn-Priel-Region ein langfristiges Überleben sichern soll. 350 Interessierte waren zur Präsentation der Ergebnisse ins Kulturhaus gekommen.

Kernpunkt des touristischen Masterplans: Die Themen Natur, Sport und Gesundheit sollen zu einer Einheit werden. "Ich glaube, wir haben die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen", so Hinterstoders Bürgermeister Helmut Wallner. Zum Beispiel: Das Skigebiet Hinterstoder wird bereits 2012 ausgebaut und bekommt eine neue Achter-Kabinenbahn beim Hirschkogel. Außerdem soll es in absehbarer Zeit eine Verbindung nach Vorderstoder geben. "Mit drei Kabinenbahnen. Das Problem sind allerdings die hohen Kosten, sie betragen 40 Millionen Euro", sagt Helmut Holzinger. Der technische Direktor der Hinterstoder-Bergbahnen fordert in dieser Sache auch, dass im Bettenbereich etwas geschehen muss. "Wir haben 500.000 Touristen pro Winter, 70 Prozent davon sind Tagesgäste."

Im "Konzept 2020" wurde auch schriftlich festgehalten, dass eventuell an eine große Skischaukel von Hinterstoder nach Windischgarsten gedacht sei. Das Warscheneck darf davon allerdings nicht betroffen sein. "Wichtig ist, dass vorher alle rechtlichen Dinge abgeklärt sind", so Wallner.

Halbherzige Lösung

Für Hannes Trinkl ist das eine "halbherzige Lösung". Der ehemalige Skistar forderte ja bereits einmal im KURIER (Sonntag, 24. Juli 2011) vehement eine große Skischaukel, bei der das Warscheneck mit eingebunden ist. "Ich verstehe nicht, was da kaputtgehen soll. Wir sollten lieber aufhören, kleinkariert zu denken. Wenn Hinterstoder nicht bald ordentlich mit der Wurzeralm verbunden ist, laufen uns die ganzen Skifahrer davon und die Region stirbt", beharrt Trinkl auf seinem Standpunkt. Und was ist im Sommer? Da soll im Pyhrn-Priel-Gebiet verstärkt aufs Mountainbiken gesetzt werden. Das derzeitige 200 Kilometer lange Streckennetz wird weiter ausgebaut.

Nationalpark-Direktor Mayrhofer: "Da sind wir auf einer Wellenlänge." Auch Wanderer, Bergsteiger und Reiter dürfen laut "Konzept 2020" nicht zu kurz kommen. "Wir müssen den Sommertourismus ankurbeln", so Wallner. Und Mayrhofer ergänzt: "Die Projekte können nur gemeinsam in Angriff genommen werden und sie müssen realistisch sein. Alles andere ist Blödsinn." Ein Seitenhieb Richtung Hannes Trinkl? Der Abfahrtsweltmeister 2001 bleibt unbeeindruckt: "Das Warscheneck ist auch im Sommer ein Erlebnis. Aber es können nicht alle rauf. Mit einer Seilbahn wäre das möglich."