Tierhasser kickte Münsterländer 30 Meter über Steilhang
Von Jürgen Pachner
Ich habe Angst um meine Hunde – so lange ich nicht weiß, ob die Attacke gezielt gegen uns gerichtet war, oder wir zufällig Opfer geworden sind“, sagt Magdalena M. Die 27-Jährige hatte am Sonntag mit den zwei Münsterländern Caracho und Jumani in Ohlsdorf einen Spaziergang entlang der Traun gemacht. „Wir sind dort selten unterwegs, auf dem Weg sind uns verschiedene Jogger mit Hunden begegnet.“
Gegen 14 Uhr kam ihnen ein etwa 35 bis 40 Jahre alter Fußgänger entgegen, der wegen der Hunde sofort zu fluchen begann. „Ich hab’ zuerst gedacht, der hat vielleicht Angst. Ich hab’ die Tiere ganz knapp zu mir genommen und bin am Wegrand stehen geblieben.“
Der Unbekannte hätte daher problemlos an den sitzenden Vierbeinern vorbei gehen können. Stattdessen ging er aber direkt auf M. zu. „Ich hab’ mich noch gewundert, wieso er das tut. Doch da hat er schon mit dem Fuß ausgeholt und dem Caracho einen Tritt verpasst, dass er fast 30 Meter über einen Steilhang hinuntergefallen ist.“ Der Hund hatte Glück – er fiel auf ein etwa zwei Quadratmeter großes Plateau, auf dem er allerdings hilflos festsaß. Während der Attentäter im Wald verschwand, alarmierte M. die Feuerwehr. „Ich hab’ den Caracho durch das viele Gestrüpp nicht mehr gesehen und ihn wegen des Flußlärms kaum gehört.“ Die 27-Jährige lobt das behutsame Vorgehen der Feuerwehr, der es schließlich gelang, das verängstigte Tier aus seiner Lage zu befreien.
Bergekosten
Die Rettung war kompliziert und kräfteraubend – sie hat fast zwei Stunden gedauert“, erzählt Einsatzleiter Erich Spitzbart. Ein Kamerad, der selbst Hunde hält, habe sich zu Caracho abgeseilt und ihn beruhigt. „Wir sind dann mit einer Motorzille über den Fluss bis unter die Unfallstelle gefahren und haben die zwei geborgen.“ Der Münsterländer überstand den Vorfall unverletzt. Das Wiedersehen mit dem Frauerl fiel extrem herzlich aus. M. erstattete bei der Polizei Anzeige wegen Tierquälerei.
Der Grüne Sicherheitssprecher Markus Reitsamer fordert nun, dass der Täter nach der Ausforschung den Einsatz bezahlen muss. „Er hat mit einer sinnlosen Tat stundenlang die Ressourcen der Feuerwehr gebunden.“
Nach dem Biss einer Schlange am Sonntag in einer Wohnung in St. Florian am Inn fehlte von dem Reptil bis Montagabend jede Spur.
Wie berichtet, war die 20-jährige Jaqueline O. am Oberschenkel leicht verletzt worden, als sie mit ihrem vier Monate alten Sohn Jan auf der Couch lag. Trotz stundenlanger Suche konnte die Schlange nicht gefunden werden. „Sie war schwarz und hatte einen weißen Streifen“, schildert O., die sich nicht mehr allein in ihre Wohnung traut. Die Nacht zum Montag verbrachten sie und ihre beiden Zwillinge in der Wohnung der Großeltern. „Die Ungewissheit darüber, wo die Schlange ist, bereitet uns große Sorge“, sagt Großvater Herbert O. Laut Experten ist eher auszuschließen, dass das Reptil bei den derzeit kühlen Temperaturen ins Freie kroch. „So lange die Schlange aber nicht gefangen ist, wäre es unverantwortlich, Jaquelines vier Monate alte Zwillinge zurück in die Wohnung zu bringen.“
Feuerwehrmänner suchten am Abend die vier Räume mit einer Wärmebildkamera ab. Bis Redaktionsschluss war die Schlange allerdings noch nicht geortet.
„Wir haben leider keinen Ansatzpunkt, wo sie sich aufhalten könnte“, sagt Feuerwehr-Chef Johann Hamminger. Heute, Dienstag, soll auch ein Kammerjäger versuchen, sie mit Hilfe eines Mausköders zu fangen.