Tankwart verfolgte Räuber nach Überfall
Von Jürgen Pachner
Der Courage eines 51-jährigen Linzer Tankstellen-Mitarbeiters ist zu verdanken, dass ein zweifacher mutmaßlicher Räuber Donnerstagnacht nach kurzer Flucht gefasst werden konnte.
Der 44-jährige Verdächtige hatte gegen 19.20 Uhr die Tankstelle in der Waldeggstraße betreten und vorgegeben, einen Eistee zu kaufen. Als Essam M. das Getränk kassieren wollte, bedrohte ihn der Mann mit einer Pistole. „Geld, schnell“, forderte der Räuber vom Tankwart. Doch M. ließ sich nicht einschüchtern und trat ohne Hast ein paar Schritte von der geöffneten Geldlade zurück. „Nimm es selber“, konterte der Angestellte. Daraufhin bediente sich der Täter.
Als der 44-Jährige mit der Beute zu seinem Fluchtauto rannte, wurde er von M. verfolgt. Der mutige Zeuge gab das Kennzeichen des roten Wagens der Polizei bekannt. Rund eine Stunde später konnte die Exekutive den Verdächtigen bei Rainbach im Mühlkreis stoppen und festnehmen. Der Mann war in Richtung tschechischer Staatsgrenze unterwegs.
Wortkarg
Der 44-jährige Tscheche steht auch im Verdacht, um 17.30 Uhr den Versuch unternommen zu haben, eine Bankfiliale in der Linzer Industriezeile auszurauben. Angeblich wollte er sich einen Zehn-Euro-Schein wechseln lassen. Als die allein anwesende Angestellte die Kassenlade öffnete, bedrohte er sie mit einer Pistole. Da die 38-Jährige jedoch vor Angst zu schreien begann, ergriff der Bewaffnete ohne Beute die Flucht.
Bei den Verhören gab sich der Tscheche wortkarg. Die Ermittler vermuten, dass er zu seinen Taten extra nach Österreich angereist ist.