SPÖ: Linz hat ein Spital zu viel, Regionen werden ausgehöhlt
Von Josef Ertl
Linz ist überversorgt, das Mühlviertel aber unterversorgt, sagt SPÖ-Sprecher
Peter Binder. Peter Binder, Landtagsabgeordneter und Gesundheitssprecher der SPÖ, hegt relativ große Erwartungen an Franz Harnoncourt, den neuen Vorstandsvorsitzenden der oberösterreichischen Gesundheitsholding.
Harnoncourt tritt seine Funktion offiziell zwar erst Anfang Juni an, ist aber bereits interimistisch tätig. Binder im Gespräch mit dem KURIER: „Wir geben immer mehr Geld für die Spitäler aus, aber die Versorgung wird nicht besser und es kommt kaum etwas bei den Patienten und auch immer weniger bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an.“ Das Budget des Landes für die Spitäler beträgt rund eine Milliarde Euro, wobei die Gemeinden zur Abdeckung der Spitalsdefizite rund 300 Millionen beitragen.
Die Wartezeiten für die Patienten würden sich ebenso verschlechtern wie die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter. Binder: „Man muss fragen, wo versickert das Geld im System? Da erwarte ich mir von Harnoncourt Antworten. Die Spitzenmedizin wie Herztransplantationen sind toll, aber wir müssen die Versorgung der Bevölkerung gewährleisten. Wenn es bei Basisoperationen wie Hüften bis zu zehn Monaten Wartezeit gibt, dann ist etwas faul. Ich erwarte mir, dass Harnoncourt das angeht und die Landeskrankenhäuser fair behandelt. Man gewinnt den Eindruck, dass viele Leistungen, die durch die Spitalsreform reduziert, worden sind, die Krankenhäuser in den Regionen betreffen.“
Er, Binder, verstehe nicht, dass es für die vier Mühlviertler Bezirke nur zwei Krankenhäuser gebe. Freistadt sei für die drei Bezirke Perg, Urfahr und Freistadt zuständig. Dagegen gebe es für die drei Innviertler Bezirke drei Spitäler. Sorgen mache er sich auch um das Krankenhaus Kirchdorf.
Warum man die Leistungen bei den Krankenhäusern in Rohrbach und Freistadt so reduziert hat. „Stimmt hier die Leistungsverteilung noch?“ Während es in den Regionen eine Unterversorgung gebe, gebe es in Linz eine Überversorgung. „In Summe ist in Linz ein Krankenhaus zu viel.“ Die Verteilung der Versorgungsleistungen sei schlecht.