Regen hat das Land bis Montag im Griff: Feuerwehren gerüstet
Am Samstag herrschte in Oberösterreich die berüchtigte Ruhe vor dem Sturm: Während am Vormittag großteils die Sonne vom Himmel lachte, rüsteten sich die Feuerwehren für die Regenfälle, die laut Meteorologen das Land bis Montag im Würgegriff halten sollen.
Im Bezirk Perg wurden mobile Schutzelemente der Stufe 1 entlang des Machlanddamms aufgestellt. Grund waren die Pegelstände, die schon am Freitag auf knapp 5,50 Meter hinaufkletterten.
Samstagnachmittag sank die Donau in Mauthausen auf 5,20 Meter. Zum Vergleich: Beim Hochwasser im Jahr 2002 waren es zehn Meter, üblich sind 4,50 Meter.
„Es ist zu erwarten, dass es am Sonntag wieder kritisch wird. Wir sind auf den Ernstfall vorbereitet“, sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Lindner aus Perg. In Schärding hatten die Einsatzkräfte den Inn immer im Blick: Er sank von 5,20 Metern auf 4,50 Meter, soll aber wieder steigen. Experten rechnen allerdings nicht mit größeren Überflutungen.
In Linz wurden die Sicherheitsmaßnahmen in Alt-Urfahr am Samstag auf die zweite Stufe aufgestockt. Drei Dammbalken sollten einem Pegelstand von bis zu 8,40 Metern standhalten, heißt es aus dem Magistrat Linz. Der Hydrografische Dienst erwartet, dass bis Montagfrüh die Wasserstände der Donau in Linz und Mauthausen auf bis zu 7,80 Meter steigen.
Besonders heftig regnen soll es laut Martin Puchegger von der Unwetterwarnzentrale (UWZ) im Salzkammergut und im Innviertel – bis zu 100 Liter Regen sollen in 24 Stunden fallen. „Am Montag entspannt sich die Lage.“
Schlechtwetter-Oase
Die Thermen in Oberösterreich sind wohl die Einzigen, die dem Regen etwas Positives abgewinnen können: „Wir sind voll“, heißt es aus Bad Schallerbach, Bad Hall, Bad Ischl und Geinberg.
Laut dem Bad Schallerbacher Bürgermeister Gerhard Baumgartner zählen Aquapulco, Relaxarium und Tropicana an starken Tagen gemeinsam bis zu 6000 Besucher. Das Haus ist bis Mitternacht geöffnet.
Auch in der Therme Geinberg herrschte mit 1500 Besuchern Samstagnachmittag reger Andrang. „Die einen gehen raus, die anderen kommen rein. Bei uns ist Stop-and-go-Betrieb“, sagte eine Kassierin.
Der Dauerregen setzt Oberösterreich unter Wasser. Betroffen davon sind auch die 376 Vereine im Fußball-Unterhaus. Heute, Sonntag, wird wohl der Großteil der angesetzten Spiele abgesagt werden müssen. „Der Rasen nimmt einfach kein Wasser mehr auf“, sagt Hans Gruber, Platzwart von Amateure Steyr.
Damit kommen die Klubs kurz vor Ende der Meisterschaft gewaltig unter Druck, müssen sie doch die ausgefallenen Partien unter der Woche austragen. Das Problem dabei: Es gibt nicht überall Flutlicht.