Chronik/Oberösterreich

Plan für die Med-Uni wird geprüft

Was macht ein Politiker, der kein Geld hat und dennoch freundliche Nasenlöcher machen muss? Er sagt, er prüfe die Angelegenheit. Genau das war die Antwort, die gestern, Dienstag, Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle den Oberösterreichern gegeben hat. Landeshauptmann Josef Pühringer und der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch hatten ihm eine Studie zu der von ihnen geforderte medizinischen Universität vorgelegt. Die Investitionskosten betragen 50 Millionen Euro, die Betriebskosten 26 Millionen. Gerechnet wird mit 1200 bis 1800 Studierenden. Forschungsschwerpunkt soll die Altersmedizin werden.

Töchterle sagte, auch wenn sich Oberösterreich benachteiligt fühle - die Kepleruni erhält 4,13 %, die Kunstuni 0,73 % des österreichweiten Unibudgets -, die Steigerungsraten seien enorm. Landesrätin Doris Hummer möchte das Budget der Kepleruni auf 310 Millionen gesteigert wissen, das wären fünf Prozent. Weiters sei ein Energieforschungszentrum geplant, das englischsprachige Angebot soll verstärkt werden.

Gewohnt zu kämpfen

Pühringer betonte, Oberösterreich sei gewohnt, um Projekte kämpfen zu müssen. Linz verfüge über eine ausgezeichnete Spitalsstruktur. Oberösterreich wolle als seinen Beitrag die Errichtungskosten und fünf Jahre lang die Betriebskosten bezahlen. Er werde erst dann zufrieden sein, wenn die Sache erledigt sei.
Töchterle bezifferte die jährlichen Kosten für die medizinischen Fakultäten Graz und Innsbruck mit rund 300 Studienanfängern mit jeweils 150 bis 170 Millionen Euro. Zum Argument des mangelnden Ärztenachwuchs sagte er, dies sei ein europaweites Phänomen.