Chronik/Oberösterreich

Gewerkschaft zeigte Ischler Geschäfte an

Mehr als 30.000 Besucher sind am Sonntag beim "Kaiserbummel" in Bad Ischl gezählt worden. Das majestätische Einkaufserlebnis, bei dem die Geschäfte eigens zwischen 10 und 20 Uhr offen halten durften, entpuppte sich als höchst erfolgreicher Konsum-Magnet. "Der Ischler Handel hat großartige Umsatzzahlen verzeichnet", freute sich Tourismusdirektor Robert Herzog.

Am Sonntag waren aber nicht nur Shopper, sondern auch Funktionäre der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) in den Geschäften unterwegs. "Sie haben kontrolliert, ob Angestellte illegal beschäftigt wurden", sagt GPA-Chef Andreas Stangl. Eine Verordnung des Landes zur Sonntagsöffnung anlässlich des "Kaiserfestes" hatte ausdrücklich untersagt, dass Angestellte an diesem Tag arbeiten dürfen. Die Wirtschaftskammer Gmunden hatte im Vorfeld ihre Mitgliedsbetriebe sogar extra davor gewarnt, Mitarbeiter zu beschäftigen. "Offenbar nehmen die Ischler Kaufleute die Wirtschaftskammer als ihre Interessensvertretung und auch die Gesetzeslage nicht ernst – wir mussten fünf Betriebe bei der Bezirkshauptmannschaft und beim Arbeitsinspektorat anzeigen", betont Stangl. Er plädiert für hohe Strafen, der Strafrahmen liegt zwischen 72 und 1815 Euro je Mitarbeiter. Stangl: "Wir fordern Wirtschaftslandesrat Michael Strugl auf, künftig keine Ausnahmeverordnung mehr zu erlassen, da sich die Ischler Unternehmerschaft ohnehin nicht daran halten will."

Bürgermeister Hannes Heide ist empört: "Das ist ungerecht. Man kann doch nicht auch die strafen, die sich ohnehin an die Vereinbarung gehalten haben."