Mega-Baustelle: Steyrer fürchten monatelanges Verkehrschaos
Maria Schiller lebt seit mehr als 48 Jahren in einer Drei-Zimmer-Wohnung, die direkt am sogenannten Taborknoten in Steyr liegt, den täglich 36.000 Fahrzeuge passieren. „Jetzt ist es schon schlimm. In Zukunft werde ich aber wohl überhaupt nicht mehr aus dem Haus gehen können“, befürchtet die 77-Jährige.
Schillers Sorgen haben einen Grund: Der Verkehrsknotenpunkt wird heuer vierspurig ausgebaut. Fast 30 Jahre lang wurde über dieses Megaprojekt diskutiert, immer wieder landeten die Pläne in der Schublade. Anfang März rollen nun aber laut zuständigem Landesrat Franz Hiesl (ÖVP) die ersten Bagger an.
5,3 Millionen Euro
T-Kreuzung
Landesrat Hiesl versucht zu beschwichtigen. „Wir unternehmen alles, um die Sache möglichst reibungslos abzuwickeln – trotz der Baustelle.“
Auch Hackl betont: „Eine andere Variante mit Teilsperren hätte doppelt so lange gedauert. Das will schließlich auch niemand.“ Der neue, vierspurige Taborknoten soll eine zentrale T-Kreuzung erhalten – und keinen Kreisverkehr. Apotheker Reitter: „Völlig unverständlich. Bei der Nordspange in Steyr hat es zuerst auch eine T-Kreuzung gegeben. Die wurde dann um zwei Millionen Euro in einen Kreisverkehr umgebaut, weil es einfach zu viele Unfälle gegeben hat.“
Reitter gibt sich nicht geschlagen. Er plant am Taborknoten kurz vor Baubeginn eine Menschenkette, die den Verkehr für mehrere Stunden zum Stillstand bringen soll. „Die Politiker müssen einsehen, dass es viele Bürger gibt, die sich nicht alles gefallen lassen.“