Chronik/Oberösterreich

Kreuzotter biss auf Sofa zu

Eine 20-jährige Mutter erlebte Sonntagfrüh in St. Florian am Inn (OÖ) einen wahren Albtraum: Als sie mit ihren zwei Zwillingen auf der Wohnzimmercouch kuschelte, wurde sie von einer Kreuzotter gebissen. Die Schlange hatte sich vermutlich von einem Steinbruch ins Haus verirrt. Die Babys, die erst ein paar Monate alt sind, hatten unglaubliches Glück: Für sie hätte ein Kreuzotternbiss tödlich sein können.

Die 20-Jährige hatte sich gegen acht Uhr auf die Couch gelegt, als sie plötzlich einen brennenden Schmerz an der Innenseite ihres Oberschenkels spürte. Die junge Mutter sah noch die 60 bis 70 Zentimeter lange Schlange, bevor sie ihre Kinder schnappte und die Flucht ergriff.

Schlangen-Hotspot

Auf Grund der Beschreibung geht man von einer Kreuzotter aus. Das Haus der Familie liegt im Ortsteil Gopperding an einem Waldrand. In der Nähe gibt es auch einen Steinbruch, in dem Schlangen leben. Die Mutter des Bissopfers erzählte, dass sich schon vor etwa zehn Jahren einmal eine Schlange ins Haus verirrt hatte. Die Kreuzotter dürfte die Wärme des Hauses gesucht haben.

Die 20-Jährige hatte nach der Bissverletzung keine gefährlichen Symptome, sie ließ sich trotzdem im Spital untersuchen. „Der Fuß der Frau war leicht angeschwollen“, erzählte Feuerwehrkommandant Johann Hamminger. Im Krankenhaus stellte man im Blut der Frau auch Giftspuren fest.

Die alarmierte Feuerwehr durchkämmte das gesamte Haus, konnte das Reptil aber nicht mehr finden. „Wir haben alles auf den Kopf gestellte, sämtliche Kästen weggerückt. Wir hoffen, dass die Schlange schon wieder nach draußen geflüchtet ist“, sagte Hamminger nach einer zweistündigen Suche.

Mittag wurde die Suche eingestellt. „Es waren jetzt sehr viele Leute im Haus. Wir lassen jetzt erst einmal Ruhe einkehren. Möglicherweise schlägt der Hund der Hausbesitzer an, wenn die Schlange noch da ist“, meinte Hamminger. Die junge Mutter ist nach Auskunft des Feuerwehrkommandanten recht gefasst: „Sie wird jetzt aber erst einmal mit den Kindern in den ersten Stock zu ihrer Mutter ziehen.“