Chronik/Oberösterreich

Volkspartei pocht auf Rasseliste, SPÖ setzt auf Hundeführschein

Am Mittwoch wird im Unterausschuss über die Nachschärfungen beim Hundehaltegesetz diskutiert. Nach der tödlichen Hundebissattacke in Naarn und einem weiteren Vorfall in Oberösterreich war Handlungsbedarf gegeben. 

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2022 wurden insgesamt 168 Hundebisse im Bundesland gezählt. Der zuständige Landesrat Michael Lindner (SPÖ) hat nach mehreren Sitzungen der Arbeitsgruppe unter Leitung von Carmen Breitwieser (Amt der OÖ-Landesregierung, Abt. Inneres und Kommunales), dem Landesveterinär und der Tierschutzombudsfrau sowie Tierschutzexperten und Verwaltungspolizei nun einen Vorschlag parat. 

Der sieht vor, dass die Anbieter der Kurse für den Sachkundehinweis genauer angeschaut werden und diese Kurse nur mehr in Präsenzformat abgehalten werden dürfen.

Darüber hinaus müssen Besitzer von großen Hunden (mehr als 20 Kilo und 40 Zentimeter Größe) einen Hundeführschein machen, bei dem auch eine „Alltagstauglichkeitsprüfung“ erfolgt. 

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Dabei ist ein tatsächlicher Test vor einem Ausbildner nötig, in dem das Verhalten in üblichen Alltagssituationen (stressige Verkehrssituationen, Menschenmengen, Radfahrer) begutachtet wird.

Für die ÖVP wäre es noch wichtiger, Bullterrier, Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Dogo Argentino, Pit Bull Terrier und Tosa Inu auf eine Rasseliste zu setzen und nur deren Halter strikteren Regelungen zu unterwerfen.