Chronik/Oberösterreich

Herr über 42.000 Mitarbeiter

In Molln wuchs Andreas Klauser auf, an der HTL Steyr maturierte er und heute – fast 30 Jahre später – ist der  47-Jährige einer der mächtigsten Männer beim weltweit führenden Landmaschinenhersteller Case New Holland (CNH).  „Ich nehme gerne Herausforderungen an und bin bereit Leistung zu bringen.   Eine Portion Glück gehört auch dazu“, sagt Klauser über seinen steilen Aufstieg im zur Fiat Industrial Group gehörenden Konzern.

Seit November 2009 ist er als Präsident und „Chief Executive Officer“   weltweit verantwortlich für die Marken Case IH und Steyr, die ihre Europa-Zentrale in St. Valentin haben. Und jetzt kommt eine neue, spannende Aufgabe dazu.  Klauser leitet nun auch weltweit die gesamte Iveco-Gruppe, die Busse, Lkw, Feuerlösch- und Armee-Fahrzeuge produziert. Er hat damit rund 42.000 Mitarbeiter unter sich.
„Es gibt viele sogenannte Supermanager, die von ihrem Elfenbeinturm aus die Geschäfte führen. Das kann nicht funktionieren“, betont Klauser im Gespräch mit dem KURIER. Es sei wichtig, nahe am Kunden dran zu sein. „Man muss authentisch sein – und das bin ich.“

Fiat-Zentrale

Verbrachte der gebürtige Steyrtaler in den vergangenen Jahren  etwa 60 Prozent seiner Zeit in den USA – in Racine im Bundesstaat Wisconsin ist der CNH-Hauptsitz – so wird er ab sofort vermehrt nach Turin reisen, wo die Fiat-Zentrale beheimatet ist. Klauser: „Italienisch habe ich gelernt, als ich vor langer Zeit beruflich viel mit Obst- und Weinbauern in der Toskana und im Friaul zu tun hatte.“ Was dem  47-Jährigen bei vielen jungen Leuten heutzutage abgeht, sei die Eigeninitiative. „Viele warten darauf, dass man ihnen etwas anschafft. Von selbst werden sie leider nicht aktiv.“

In einem seiner ersten Jobs   – das war in Nigeria  – hätte ihm sein damaliger Chef sehr viele Freiheiten gelassen.     „Da bin ich 23 Jahre alt gewesen und mich hat der Ehrgeiz gepackt. Ich war schon immer ein Mensch, der Dinge  einer Lösung zuführen will.“

Skitouren

Klauser, der zwei Söhne (Gregor, Leo) hat und sich selbst als Workaholic bezeichnet, schafft es wenigstens einen Tag in der Woche abzuschalten. „Da mache ich etwas für mich. Ich gehe Skitouren, segeln oder auch wandern.“ Beim WM-Finale in der Formel 1 in Brasilien war Klauser live dabei und hat Fernando Alonso die Daumen gedrückt.    Schließlich hängen Ferrari und Fiat eng zusammen.

„Sicher hätte ich mir gewünscht, dass Alonso Weltmeister wird. Ich muss aber zugeben, dass Sebastian Vettel   eine tolle Performance abgeliefert hat.“
DienstautoAls Dienstauto hat Klauser, der kürzlich  den Preis Sternengreifer 2012“ des Mostviertels in der Kategorie Wirtschaft erhalten hat, allerdings keinen roten Renner aus Maranello. „Ich fahre hier in Österreich einen Jeep, diese Marke gehört ja auch zum Konzern.“

Andreas Klauser ist Präsident und CEO von Case IH und Steyr.  Zusätzlich trägt er nun weltweit die Verantwortung als CEO für  die Marke Iveco. Der 47-Jährige ist außerdem  COO (Chief Operating Officer) für die Region EMEA (Europa, Afrika und Middle East) bei Fiat Industrial. Dazu gehören alle  Landmaschinen-Marken (Case IH, Steyr und New Holland), alle Baumaschinen- Marken (Kobelco, Case Construction und New Holland Construction) sowie Iveco und Fiat Powertrain. Klauser ist Chef von rund 42.000 Mitarbeitern.