Hallstatt gegen Selfie-Jäger: Zaun wurde wieder abmontiert
Von Anja Kröll
Dass das oberösterreichische Hallstatt seine liebe Not mit den Touristen hat, ist bekannt. Dass man nun mittels Holzzaun den allzu fotografierfreudigen Gästen die Aussicht vermiest, ist dennoch ungewöhnlich. Die Idee stammte von Bürgermeister Alexander Scheutz (SPÖ).
Von Anfang an war klar, von Dauer wird der Sichtschutz nicht sein. Dass er aber bereits am Dienstagfrüh abgebaut wird, war dennoch überraschend.
Transparent statt Zaun
Der KURIER erreichte Scheutz: "Ja, wir haben den Zaun wieder abgebaut. An seine Stelle wollen wir aber nun ein Transparent hängen, das die Leute darauf aufmerksam macht, dass hier Menschen leben, die ihre Ruhe haben wollen", erklärt der Bürgermeister.
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750 Einwohner hat Hallstatt, seit Jahren kämpft die Gemeinde gegen die Touristenmassen. "Wir haben schon eine Beschränkung für Busse eingeführt. Diese liegt bei 54. Für Pkw haben wir Platz für 450, aber da sind wir schnell an der Grenze", sagt der Bürgermeister. Zwölf Personen stellt der Ort allein zur Gästebetreuung ab.
Ersuchen an Gäste
Und der heurige Sommer könnte wieder jede Menge Touristen bringen. "Wir haben bereits im ersten Quartal ein deutliches Plus an Gästen." Überlegt wird auch, mit große Reiseanbietern in China Kontakt aufzunehmen, um Regeln für Hallstatt auszuarbeiten. "Dass man sich vorher anmelden muss und eben nicht immer kommen kann", führt Scheutz weiter aus.
Ein kleiner Fortschritt wäre es aber schon, wenn alle Touristenführer Headsets zur Erklärung bei Führungen verwenden. "WissenS, sonst schreien die so", sagt der Ortschef.