Chronik/Oberösterreich

"Haberer-Partie aus Wien hat ausgespielt"

Willi Prechtl weiß, woher die teilweise heftige Kritik am neu bestellten ÖFB-Teamchef Marcel Koller herkommt. Und Oberösterreichs Verbandspräsident teilt dabei ganz schön aus. "Die Haberer-Partie aus Wien ist jetzt natürlich sauer, weil sie ausgespielt hat. Endlich sind diese Alt-Cordoba-Leute weg vom Fenster."

Koller sei für ihn die beste Wahl. "Er verkörpert die neue Trainergeneration. Da rückt der Schmäh in den Hintergrund." Ein Seitrenhieb auf Ex-Teamchef Didi Constantini? "Ich sage nur: Koller wird einzig und allein für den ÖFB tätig sein. Er ist kein Experte im Fernsehen. Und er organisiert auch keine Jugendcamps."

Der Schweizer werde in Deutschland und in seinem Heimatland in höchsten Tönen gelobt. "Nur bei uns in Österreich gibt's halt diese Wiener Haberer-Partie, der es nicht gefällt, dass ein Außenstehender geholt wurde", so Prechtl, der in Sachen Teamchef-Wahl eng miteingebunden war.

Eitelkeit

Oberösterreichs Fußball-Boss versteht hingegen, dass Kurt Jara sauer ist. "Das ist die gekränkte Eitelkeit." Zum Schluss seien nur noch Koller, Jara und Franco Foda ernst zu nehmende Kandidaten gewesen. Letztendlich war es eine Bauchentscheidung von ÖFB-Präsident Leo Windtner, glaubt Prechtl.

Was gegen Rieds Coach Paul Gludovatz sprach? "Eigentlich nichts, er war halt nicht in der engeren Wahl." Genau so wenig wie Christoph Daum. "Den haben wir überhaupt nie in Betracht gezogen. Das ist von manchen Medien aufgebauscht worden."

Probleme

Zu Oberösterreichs Erstligisten, die sich gerade in der Länderspielpause befinden, ist Prechtl geteilter Meinung. Dem LASK traue er zwar zu, sportlich den Aufstieg zu schaffen, aber: "Wirtschaftlich wird es für den Klub wohl schwer werden, dass er überlebt. Die finanziellen Probleme sind deutlich spürbar."

Blau Weiß Linz sei eine echte Bereicherung für die Liga. Prechtl: "Dauerläufer Schellmann (Präsident des Klubs, Anm. der Redaktion) bewegt viel." Der Aufsteiger werde auf jeden Fall den Klassenerhalt schaffen und sich längerfristig in der Ersten Liga halten.