Chronik/Oberösterreich

Forscher im Kampf gegen Hautkrebs und Allergien

Die Chance, an der jungen Linzer Medizin-Universität forschen und lehren zu können, lockte einen Top-Mann zurück in die Heimat. Der 38-jährige Mediziner und Molekular-Biologe Wolfram Hötzenecker leitet seit einer Woche als Primarius die Klinik für Dermatologie und Venerologie am Kepler Uniklinikum in Linz. Mit dem geborenen Puchenauer, der den in den Ruhestand getretenen Professor Josef Auböck ablöst, konnte ein vielseitiger Kapazunder nach Linz geholt werden.

Hötzenecker hat in elfjähriger Arbeit und Weiterbildung an ausländischen Kliniken seine Qualifikation als Spezialist für Dermatologie und Allergologie vertieft. Sowohl bei Hautkrankheiten als auch bei Allergien werden die Fähigkeiten des Primars in Linz sowohl als Praktiker als auch als Forscher wertvolle Dienste leisten. Denn in beiden Bereichen steigt die Zahl der Erkrankungen dramatisch an. "Um das Jahr 1900 litt ungefähr ein Prozent der Bevölkerung am allergischen Heuschnupfen, heute sprechen wir von 20 bis 30 Prozent", schildert Hötzenecker. Ebenso dramatisch steigen die Fallzahlen bei den Hauterkrankungen. Wobei vor allem der "weiße" und der "schwarze Hautkrebs" für massiven Zuwachs bei den Behandlungsfällen sorgen.

Ausbildung

Der neue Klinikleiter hat einen beeindruckenden Lebenslauf vorzuweisen. In Wien studierte der doppelte Doktor Medizin und molekulare Biologie. Auch die Facharztausbildung absolvierte er mit Dermatologie und Venerologie sowie Allergologie und klinischer Immunologie auf zwei Schienen. An den Universitäten in Tübingen und Zürich holte er sich Zusatzqualifikationen in "Medikamentöser Tumortherapie". An der renommierten Harvard Universität in Boston in den USA forschte er in den Bereichen Arthritis und Immunologie. 2014 habilitierte Hötzenecker an der Universität in Zürich. Dort arbeitete er zuletzt als stellvertretender Primar der Dermatologie-Klinik im Kantonsspital St. Gallen. Den Themenschwerpunkt Immunologie der Haut, den der neue Linzer Primar als Dozent an der Uni Zürich bearbeitete, wolle er auch in Linz als einen Schwerpunkt seiner Lehr- und Forschungstätigkeit aufbauen, kündigt er im KURIER-Gespräch an. Nach dem Start im neuen Job hat Hötzenecker in Linz auch bereits eine Wohnung gefunden. Seine noch in Zürich lebende Frau, die ebenfalls Hautärztin ist, und sein Sohn werden bald nachziehen.