Süß, kalt und nicht immer keimfrei
Durchfall
Im Labor untersuchen lassen hat die AK die Erzeugnisse von elf Linzer Eissalons entlang der Landstraße, auf der Promenade und am Hauptplatz. Fünf der insgesamt 16 Proben enthielten Enterobakterien. Diese Fäkalkeime können zu Durchfall und Erbrechen führen, sind für Gesunde in der Regel aber ungefährlich. „Es wird keiner daran sterben“, beruhigt auch Georg Rathwallner, Leiter der AK-Konsumenteninformation.
Eklig für die Kunden und unangenehm für die Salonbetreiber ist die Sache aber trotzdem. „Wir werden laufend behördlich überprüft und es gab nie Probleme“, wundert sich ein Gastronom, dessen Eis von der AK beanstandet wurde. Er will seine Erzeugnisse jetzt nochmals überprüfen lassen.
Wasser, Keime, Wärme
Grund für die Hygienemängel dürften laut AK Eisportionierer sein, die vielfach in Behältern statt unter fließendem Wasser ausgespült wurden. „Wenn sich ein Wasserbehälter mit Speiseeisresten erwärmt, vermehren sich dort die Keime und kommen mit dem Portionierer aufs Eis“, erklärt Lebensmitteltechnologe Johannes Petrag.
Die Reinigung der Eisportionierer unter fließendem Wasser sei optimal, in stehenden Behälter könne man aber auch Zitronensäure beimischen, um das Keimwachstum zu verlangsamen. Dass tiefgekühlte Lebensmittel generell keimfrei sind, wäre ein Irrglaube, sagt Petrag. Denn beim Auftauen würden die Bakterien wieder zum Leben erwachen. Das gelte für Fäkalkeime, aber auch für gefährliche Erreger wie Salmonellen.
Ebenfalls untersuchen lassen hat die AK knallblaues Eis auf synthetische Azo-Farbstoffe, die in Verdacht stehen, das ADHS-Syndrom auszulösen. Alle Proben waren unbedenklich.
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