Chronik/Oberösterreich

Dutzende verwahrloste Tiere bei Züchter gefunden

Dutzende verwahrloste Tiere - großteils Rassekatzen und -hunde -  nahmen die Tierärzte vergangene Woche im Bezirk Braunau einem Züchter ab: Sie wurden unter "erbarmungswürdigen Zuständen" gehalten, wie Johanna Stadler von der "Pfotenhilfe" formulierte, deren Verein die 29 Katzen, 25 Hunde und ein Kaninchen aufnahm.

Der Mann, der die Tiere zum Teil auch versteckt hielt, wurde angezeigt: Nicht nur wegen des Verdachts der Tierquälerei - gegen ihn bestand wegen früherer Vorkommnisse bereits ein Tierhalteverbot.  

Alle Inhalte anzeigen

Der Mann hielt nur Rassetiere: Australian Shepherds, Border Collies und Chihuahuas sowie Bengalkatzen, Maine Coon und sogar eine Savannah-Katze wurde entdeckt - versteckt unter einem Haufen Schmutzwäsche in einer Transportbox. Das habe einen Grund, erläutert Stadler: Die Haltung dieser Katzenart ist in Österreich großteils illegal.

Die Tiere mussten unter "schockierenden Zuständen" vegetieren: Die meisten Katzen wurden auf einem völlig verdreckten Dachboden versteckt, zu fressen gab es nur trockenes Hundefutter und zu trinken gar nichts, nur Eis gab es in einem eingefrorenen Wassernapf. "Die Katzen haben vor Durst so laut geschrien, dass man sie schon im Erdgeschoß gehört hat", erinnert sich Stadler.

Alle Inhalte anzeigen

Unter den Hunden waren erwachsene Tiere wie auch zwei Würfe Welpen. "Die Elterntiere haben wir nicht gefunden, das kann bedeuten, dass die Welpen zugekauft worden oder die Eltern versteckt wurden", überlegt Stadler. Die Hunde waren in unbeheizten Containern oder Ställen untergebracht.

Ein Tierarzt untersuchte die Vierbeiner. "Sie sind verwahrlost, leiden unter Parasitenbefall, haben Ohren- und Augenentzündungen, Schnupfen und Durchfall", berichtet Stadler von seinen Erkenntnissen. Zudem seien die Katzen stark abgemagert und dehydriert gewesen. Die "Pfotenhifle" versorgt die Tiere nun bis auf Weiteres, im Fall einer Verurteilung drohen dem Verdächtigen bis zu zwei Jahre Haft.