Chronik/Oberösterreich

Die gute, alte Hühnersuppe hilft wirklich

In dieser Woche hat es auch mich erwischt. Ich bin mit einem grippalen Infekt darniedergelegen. Ja, auch Ärzte werden hin und wieder krank. Ob Sie es glauben oder nicht, ich war beim Hausarzt, um meine Lunge abhören zu lassen sowie die Entzündungswerte im Blut zu kontrollieren. Und auch ich fühle mich richtig schlecht und würde am liebsten meine Mama anrufen, damit sie kommt und mich gesund pflegt.

Stressige Zeit

Nebenbei bemerkt: Schadenfreude, Sarkasmus und Vorwürfe, dass die Frau Doktor einmal das Bett hütet, fördern die Genesung nicht sonderlich. Die Grippezeit bedeutet für mich die stressigste Zeit im Jahr und auch, dass ich von Keimen nahezu überschüttet werde.

In diesem Fall hat meine immer wieder hochgelobte Prävention also versagt. Gottseidank bin ich rasch und medikamentenfrei wieder auf die Beine gekommen. Was hat mir geholfen?

Zusätzlicher Schlaf

Vor allem Schlaf. Zusätzlich zu einer ausgedehnten Nachtruhe habe ich auch untertags mehrere Stunden geschlafen. In den Wachphasen habe ich literweise Tee geschlürft – bei dem typischen Kältegefühl in Kombination mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden schätze ich besonders aufgekochten Ingwer mit Zitrone und Honig. Weiters habe ich mit Salbeitee gegurgelt und mit Kamillentee inhaliert, ganz altmodisch über dem Kochtopf mit einem Handtuch. Mein Appetit war natürlich reduziert, aber ich wollte mir ein paar Vitamine und extra Wärme zuführen, also habe ich Suppe gekocht.

Immunabwehr

Ist eigentlich etwas dran an der guten alten Hühnersuppe? Bereits die Ägypter haben sie bei Erkältungskrankheiten eingesetzt und im 12. Jahrhundert befand sie ein Gelehrter als "gut zur Wiederherstellung gestörten Humors". Er meinte zwar die Körpersäfte, ich allerdings dachte mir, dass eine anständige Portion Humor nie schaden kann. Es wurden tatsächlich wissenschaftliche Untersuchungen über die Wirksamkeit der Hühnersuppe durchgeführt. Weiße Blutkörperchen, die ja für die Immunantwort zuständig sind, verändern tatsächlich ihre Aktivität, somit könnte Hühnersuppe wirklich bei der Infektabwehr helfen.

Selleriesuppe

Zur Abwechslung gab es Selleriesuppe, denn der "Zeller" enthält viel Vitamin C und E. Da das Vitamin E das Vitamin C sozusagen recycelt, schlug ich damit gleich zwei Fliegen mit einer radikalfangenden Klappe.

Zink-Kapseln

Abends nahm ich jeweils Zink in Kapselform ein. Zink stärkt das Immunsystem sowie Haut und Schleimhäute und förderte meine Genesung damit gleich doppelt.

Und als es mir besser ging, habe ich als kleine Belohnung fürs Tapfersein und als Aussicht meine Tourenski gleich zum Service gebracht, in Kürze startet immerhin die beste Zeit des Jahres – der Winter!

Autorin Silke Kranz ist diplomierte Ernährungs- und Sportmedizinerin und Ärztin für Allgemeinmedizin in Bad Kreuzen