Chronik/Oberösterreich

Ärztin wird gespag-Vorstand: Sie soll die Spitalsreform konsequent umsetzen

Sie hätte zwar nur mehr einige Jahre bis zur Pension gehabt, doch nun macht Ingrid Federl den größten Sprung in ihrer Karriere.  Die 56-Jährige wird mit 1. April 2013 dritter Vorstand des landeseigenen Spitalsholding gespag. Die Ärztin war bisher ärztliche Direktorin des Krankenhauses Steyr. Sie setzte sich unter insgesamt 27 Bewerberinnen und Bewerbern durch. Sie war  die Beste beim Hearing des Aufsichtsrates, das gestern, Donnerstag, stattfand. Sie wird für die Umsetzung des Spitalsreform zuständig sein, weiters übernimmt sie den  Aufgabenbereich der Qualitätssicherung, für den sie bereits von 2004 bis 2006 zuständig war.

Die Bestellung Federls erfolgte beinahe einstimmig im Aufsichtsrat, lediglich der von der FPÖ entsandte Günther Steinkellner stimmte aus grundsätzlichen Erwägungen dagegen, weil er die  Erweiterung des bisherigen Vorstands von zwei auf drei Personen ablehnt. ÖVP, SPÖ und die Grünen votierten für Federl.
Die Entscheidung, einen dritten Vorstandsposten zu schaffen, ist in der vergangenen Wochen hefitg diskutiert worden – nach dem Motto, unten werde gespart, während oben Geld ausgegeben werde.  

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Landeshauptmann Josef Pühringer betonte bei einer Pressekonferenz,  die  Position des dritten Vorstands sei lediglich  für die Umsetzung der Spitalsreform,  die  2,3 Milliarden Euro bringen soll,  geschaffen worden und ende damit im Jahre 2020. Er appellierte an die Spitalsmitarbeiter, die Entscheidung gut aufzunehmen und zu akzeptieren.   Sie gehe nicht zu Lasten  anderer, da  es sich um eine kostenneutrale Lösung handle. „Daran halte ich fest.“ Federl sei Ärztin, komme aus der gespag, sei Mitglied im Lenkungsausschuss der Spitalsreform  und habe die Reform im zweitgrößten Krankenhaus des Landes souverän erledigt.

Mit Federl zieht die erste Frau in den Vostand eines Landesunternehmens ein. Sowohl der Aufsichtsratsvorsitzende und Rechtsanwaltskammerpräsident Franz Mittendorfer als auch sein Stellvertreter Karl Frais äußerten sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Auswahlprozesses.  Sie gaben auch bekannt, dass die Verträge der bisherigen   Vorstände Karl Lehner und  Harald Geck  um fünf Jahre verlängert werden.