63-Jähriger ermordet: "Ich konnte ihn nicht retten"
Nach dem brutalen Mord an dem 63-Jährigen Pensionisten Josef D. hat dessen 36-jähriger Sohn ein Geständnis abgelegt. Nun bricht auch der Bürgermeister von St. Thomas am Blasenstein (Bezirk Perg, OÖ), Johannes Nenning, sein Schweigen. Er bestätigt, dass es der Tatverdächtige auf Haus und Grund seines Vaters abgesehen hatte. „Der Josef wollte das Haus seinem Sohn ja auch geben, aber ich habe ihm abgeraten, weil der Bub so hohe Schulden gehabt hat. Da hätten sofort die Gläubiger zugeschlagen und der ganze Besitz wäre verloren gewesen.“
Aus diesem Grund schlug der Bürgermeister einen Privatkonkurs vor. Der 36-Jährige willigte ein und fuhr mit dem Bürgermeister Anfang Juli sogar zur Schuldnerberatung nach Perg. „Es ist dann aber nichts aus dem Privatkonkurs geworden, weil der Bub einfach nicht arbeiten gehen wollte.“ Den Sohn des Mordopfers beschreibt der Bürgermeister als feschen und intelligenten Kerl. „Aber er hat nicht mit Geld umgehen können und er ist sehr brutal gewesen. Einmal hat er einen Sessel mit so einer Wucht gegen die Tür geschleudert, dass er dort stecken geblieben ist.“
Immer wieder hätte der 36-Jährige von seinem Vater Geld gefordert, ihn auch körperlich traktiert. „Ich habe ihm einmal gesagt, er soll seinen Vater in Ruhe lassen weil ich sonst die Polizei rufe“, erzählt der Bürgermeister. Der Altbauer liebte seinen Sohn über alles, meinte bis zum Schluss, er hätte die Situation im Griff. Ein Irrtum, denn am Mittwoch vergangener Woche gipfelten die Aggressionen seines Sohnes in einem Gewaltausbruch, den er mit seinem Leben bezahlte. Mit verschiedenen Gegenständen soll er so lange auf den schwerkranken Mann eingeprügelt und -gestochen haben bis er seinen Verletzungen erlag. Ob der Vatermord im Drogenrausch geschah, wie der Beschuldigte angibt, wird derzeit ermittelt. Über den 36-Jährigen wurde nach seinem Geständnis die Untersuchungshaft verhängt.
Leidensgenosse
Für Johannes Nenning ist mit Josef D. nicht nur ein guter Freund sondern auch ein Leidensgenosse gegangen: Genauso wie die Frau des Mordopfers schied auch die Gattin des Bürgermeisters durch Suizid aus dem Leben. „Das Schicksal hat uns verbunden, wir haben uns unterstützt. Ich wusste, dass es dem Josef schlecht geht, aber ich konnte ihn nicht retten“, sagt der Bürgermeister.
von CHRISTOPH WEIERMAIRNach dem brutalen Mord an dem 63-Jährigen Pensionisten Josef D. hat dessen 36-jähriger Sohn ein Geständnis abgelegt. Nun bricht auch der Bürgermeister von St. Thomas am Blasenstein (Bezirk Perg, OÖ), Johannes Nenning, sein Schweigen. Er bestätigt, dass es der Tatverdächtige auf Haus und Grund seines Vaters abgesehen hatte. „Der Josef wollte das Haus seinem Sohn ja auch geben, aber ich habe ihm abgeraten, weil der Bub so hohe Schulden gehabt hat. Da hätten sofort die Gläubiger zugeschlagen und der ganze Besitz wäre verloren gewesen.“ Aus diesem Grund schlug der Bürgermeister einen Privatkonkurs vor. Der 36-Jährige willigte ein und fuhr mit dem Bürgermeister Anfang Juli sogar zur Schuldnerberatung nach Perg. „Es ist dann aber nichts aus dem Privatkonkurs geworden, weil der Bub einfach nicht arbeiten gehen wollte.“ Den Sohn des Mordopfers beschreibt der Bürgermeister als feschen und intelligenten Kerl. „Aber er hat nicht mit Geld umgehen können und er ist sehr brutal gewesen. Einmal hat er einen Sessel mit so einer Wucht gegen die Tür geschleudert, dass er dort stecken geblieben ist.“ Immer wieder hätte der 36-Jährige von seinem Vater Geld gefordert, ihn auch körperlich traktiert. „Ich habe ihm einmal gesagt, er soll seinen Vater in Ruhe lassen weil ich sonst die Polizei rufe“, erzählt der Bürgermeister. Der Altbauer liebte seinen Sohn über alles, meinte bis zum Schluss, er hätte die Situation im Griff. Ein Irrtum, denn am Mittwoch vergangener Woche gipfelten die Aggressionen seines Sohnes in einem Gewaltausbruch, den er mit seinem Leben bezahlte. Mit verschiedenen Gegenständen soll er so lange auf den schwerkranken Mann eingeprügelt und -gestochen haben bis er seinen Verletzungen erlag. Ob der Vatermord im Drogenrausch geschah, wie der Beschuldigte angibt, wird derzeit ermittelt. Über den 36-Jährigen wurde nach seinem Geständnis die Untersuchungshaft verhängt. LeidensgenosseFür Johannes Nenning ist mit Josef D. nicht nur ein guter Freund sondern auch ein Leidensgenosse gegangen: Genauso wie die Frau des Mordopfers schied auch die Gattin des Bürgermeisters durch Suizid aus dem Leben. „Das Schicksal hat uns verbunden, wir haben uns unterstützt. Ich wusste, dass es dem Josef schlecht geht, aber ich konnte ihn nicht retten“, sagt der Bürgermeister.