Chronik/Oberösterreich

19 Jahre Haft für Mord an Kellnerin

Ein 45-jähriger Kroate ist am Dienstag vor dem Landesgericht Linz wegen eines Mordes im Jahr 1992 zu 19 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Mann soll am 10. März 1992 in einem Linzer Wettlokal die 19-jährige Kellnerin Monika Simmer ermordet haben. Laut Anklage schlug er zur Sperrstunde die junge Frau zur Sperrstunde bewusstlos, würgte sie und durchtrennte ihre anschließend mit einer zerbrochenen Bierflasche die Halsschlagader.

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Die Kellnerin verblutete binnen weniger Minuten. Laut Gericht hatte der Mann die Leiche nach dem Mord entkleidet, ihr im Genitalbereich Verletzungen zugefügt und vor seiner Flucht noch 5.700 Schilling aus der Kassa mitgenommen.

„Kaltblütiger Mord“

Beim Prozess vor dem Landesgericht Linz sprach der Staatsanwalt von einem „kaltblütigen“ Mord. Der Angeklagte gab die Tat zu, bestritt aber seine Aussage gegenüber der Polizei, die Frau nur getötet zu haben, damit sie ihn später nicht verraten zu können. Er könne sich zwar genau an den Hergang erinnern, aber nicht an sein Motiv. Er habe sonst nie jemanden geschlagen.

Zu seiner Verteidigung führt der 45-Jährige auch Traumata an, die er unter anderem im Jugoslawienkrieg erlitten haben soll. Nach dem Sachverständigengutachten war er allerdings zurechnungsfähig. Zum Verhängnis wurde dem Kroaten ein Benzindiebstahl, den er in Frankreich begangen haben soll. Damals speicherte die Polizei seinen Fingerabdrücke. Bei einem Routineabgleich sind die Ermittler kürzlich auf den Mann gestoßen. Er wurde in Slowenien gefasst und an Österreich ausgeliefert.