Chronik/Oberösterreich

15-jähriger überfiel Bank in Linzer Nervenklinik

Mit einem Brotmesser in der geballten Faust soll ein 15-Jähriger am Montag eine Bankfiliale in der oö. Landesnervenklinik Wagner-Jauregg in Linz überfallen haben.

Als der Verdächtige gegen 11 Uhr die Filiale betrat, war die 54-jährige Bankangestellte Christa W. gerade alleine. Er soll sie mit dem Messer bedroht und Geld gefordert haben. Doch bevor die Angestellte überhaupt den Tresor öffnen konnte, klickten schon die Handschellen. Die Polizei war in weniger als fünf Minuten vor Ort. „Die Festnahme konnte sehr schnell durchgeführt werden, da zufällig Streifenbeamte in der Nähe waren. Der Verdächtige hat keinen Widerstand geleistet“, sagt Polizeisprecherin Simone Mayr. Der 15-Jährige aus dem Bezirk Rohrbach wurde einige Stunden lang einvernommen. Das Tatmotiv ist noch unklar.

Psychiatrie

Wie sich herausstellte, war der 15-Jährige ein Patient des Spitals. Er war über das Wochenende stationär in der Psychiatrie aufgenommen worden, bestätigt Spitalssprecherin Ulrike Jachs: „Es hat bei der Visite in der Früh keine Hinweise auf Selbst- oder Fremdgefährdung gegeben, deshalb durfte er sich frei im Haus bewegen.“ Der Patient hätte das Spital ohnehin an diesem Tag verlassen dürfen.

Der Raub sei ein riskantes Unterfangen gewesen, sagt ein Spitalsmitarbeiter zum KURIER: „Ein paar Meter weiter sitzt die hauseigene Sicherheitswache und es sind ständig Leute im Foyer. Die Wahrscheinlichkeit, dass er mit dem Geld davonlaufen kann, war ziemlich gering. Da muss man wirklich ein bisschen verwirrt sein, dass man sich das traut.“