100-Jähriger Pfarrer überlebt Horror-Crash
Der liebe Gott hat offenbar noch etwas anderes mit mir vor“, sagt Paulus Rubatscher, der nach einem schweren Autounfall im AKH Linz liegt. Rubatscher, ein Pfarrer im Ruhestand, ist 100 Jahre alt. „Momentan fühle ich mich aber weit älter“, sagt er mit einem Lächeln. Laut den Ärzten sei es ein Wunder, dass der betagte Geistliche den Unfall überlebt hat.
„Ich hab’ wohl mehr Glück als Verstand gehabt“, meint Rubatscher, der eine Knorpelverletzung in der Halswirbelsäule und eine Platzwunde am Kopf erlitten hat. „Jetzt darf ich nicht aufstehen. Das tut mir mehr weh als die Schmerzen.“ Der rüstige Altpfarrer, der im kleinen Ort Reichenstein bei Freistadt lebt, hatte am Mittwoch einen Termin beim Ohrenarzt.
Weil er schon seit 30 Jahren nicht mehr selbst Auto fährt („das ist mir zu gefährlich“), ließ er sich von einer 61-jährigen Bekannten chauffieren. „Da eine Brücke gesperrt war, haben wir einen Waldweg genommen. Auf einmal ist der Wagen von der Straße abgekommen“, erzählt Rubatscher, der nach dem Überschlag eingeklemmt war und von der Feuerwehr befreit werden musste. Die Lenkerin war durch eine zerbrochene Seitenscheibe aus dem Autowrack geklettert und hatte Hilfe geholt.
Vom Spital nach Indien
Der Geistliche, der einen riesengroßen Schutzengel hatte, will so rasch wie möglich das Krankenhaus verlassen. Seine Pläne? „Ich will noch einmal nach Indien fliegen, ich war schon 20-mal dort.“
Den Grund, warum er mit 100 so rüstig ist, weiß Rubatscher nicht. Er sagt nur: „Ich war immer ein bescheidener Mensch. Mit einem Salat und einer Suppe habe ich die größte Freude.“ Geistig fit hält er sich mit Lesen. „Ich verschlinge alle möglichen Geschichtsbücher über Österreich.
Mit meinem Wissen könnte ich locker bei einem Quiz mitmachen“, scherzt Rubatscher, der seit 1953 einen langen Bart trägt. „Der gefällt mir einfach, auch wenn manche behaupten, er ist nicht modern.