Chronik/Niederösterreich

Zeichen auf Wahl ohne viel Zoff

Die satte absolute Mehrheit der SPÖ in Amstetten nimmt der bevorstehenden Wahl der neuen Bürgermeisterin Ursula Puchebner viel an Spannung. Dennoch wird die Wahl der Nachfolgerin des Langzeitstadtchefs Herbert Katzengruber am nächsten Dienstag zu einem wichtigen Stimmungsbarometer in der Gemeinde.

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Sie stehe mit den anderen Fraktionen in keinem direkten Kontakt und wisse derzeit nicht, ob sie deren Stimmen bekomme oder nicht, berichtet Puchebner. Seit Montag führt sie als erste Vizebürgermeisterin die Amtsgeschäfte. Stressig sei der Start, aber in der Aufgabe dennoch nicht neu. Auch die Wahl selbst beschäftigt Puchebner bereits. "Nach der Gemeindeordnung muss ich bei meiner eigenen Wahl zum Bürgermeister den Vorsitz führen. Das ist etwas kurios", sagt sie.

Zustimmung

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Eine Umfrage des KURIER unter den Fraktionen zeigte gestern, dass sich die Bürgermeisterkandidatin bei ihrer Wahl auf keine großen Kontroversen einstellen muss. Grün-Gemeinderat Thomas Huber hat als erster klar angekündigt, Puchebner mit einem Vertrauensvorschuss ins Amt zu wählen. "Ich hoffe, dass sich auch die anderen Fraktionen deklarieren. Gute Zusammenarbeit sollte das Ziel sein", sagt Huber. Und auch FP-Stadträtin Brigitte Kashofer lässt mit positiven Zeichen Richtung Puchebner aufhorchen. "Die Wahl ist geheim. Aber wir werden ihr vielleicht einen Vertrauensvorschuss geben", kündigt sie an. Als Gegenleistung verlange man Selbstverständlichkeiten, wie etwa Zugang zu Informationen. Lediglich VP-Vizebürgermeister Dieter Funke hält sich bedeckt. "Am Montag vor der Wahl werden wir in der Fraktionssitzung unser Stimmverhalten beschließen", sagt er.

Kolleginnen

Beste Aufnahme findet die zukünftige Stadtchefin jedenfalls in einem für die Niederösterreich einmaligen Klub. Nirgends gibt es eine derartige Dichte an Bürgermeisterinnen wie in der Region Scheibbs und Amstetten. Zwischen Petzenkirchen und Gaming stehen sechs Frauen Gemeinden vor. Puchebner hat mit der Kematner Ortschefin Juliana Günther eine direkte Nachbarin und mit der St. Valtentiner SP-Stadtchefin Kerstin Suchan eine starke Verbündete. "Ich freue mich sehr. Wir sind noch immer eine kleine Gruppe, aber mittlerweile total akzeptiert", empfindet Suchan.