Finaler Kampf um Bahn nach Radweg-Entscheid
Das werden wir nicht akzeptieren.“ So wird im Ybbstal gleich von mehreren Seiten die Entscheidung der Bahngemeinden für den Bau eines Radweges und den dafür nötigen Abbau des Schienennetzes der Ybbstalbahn kommentiert. Flugblätter, Ankündigungen von Demos und Alternativprojekte werden in die Schlacht geworfen.
Auch die von Landeshauptmann Erwin Pröll eingeforderte Neuprüfung eines Kombiprojektes für Bahn und Radweg habe keine neuen Lösungsansätze gebracht, sagt der Obmann des Radwegverbands, Bürgermeister Martin Ploderer aus Lunz. Die Entscheidung, den 50 Kilometer langen Biker-Highway zu errichten, werde von den sechs Mitgliedsgemeinden einstimmig getragen. Die Radlerstrecke, für deren Errichtung das Land NÖ zehn Mio. Euro reserviert hat, sei bei der BH Amstetten zur behördlichen Prüfung eingereicht worden. „Wenn das Verfahren gut läuft können wir im Herbst mit dem Bau beginnen“, hofft Ploderer.
„Die Sache ist noch nicht gegessen, wir geben sicher nicht auf“, sagt hingegen der Ybbsitzer Bahnaktivist Herbert Marko. Mit Gleichgesinnten plant er eine Großdemonstration gegen die Bahn-Demontage.
Aufruf
Als Millionengrab bezeichnet Waidhofens Bürgerlistengemeinderat und Nostalgiebahn-Obmann Siegfried Nykodem (UWG) das Solo-Radwegprojekt. Während in andere NÖ-Bahnen Millionen fließen, werde im Ybbstal die Bahn zerstört. In einem Flugblatt fordert er die Bürger auf mitzuhelfen „den Unfug zu stoppen“. Schützenhilfe kommt von Waidhofens UWG-Tourismusstadtrat Fritz Rechberger.
Trotz der gefallenen Entscheidung werkt die private Projektträgergesellschaft „Ybbstal-Touristik&Mobilität“ noch an einem Rettungsprojekt. Mit dem Plan einen Erlebnisbahnhof für Kinder, eine Plattform für E-Mobilität im ganzen Tal und neben dem Radweg auch eine Touristenbahn bis Hollenstein zu führen, wolle seine Gesellschaft noch auf den fahrenden Zug aufspringen, erklärt Geschäftsführer Jürgen Krappen-Nienhaus. Momentan werde versucht die Finanzierung zu sichern, erklärt er.