Wo Kaiser Geschichte machten, sollen Touristen flanieren
Von Markus Foschum
Derzeit ist es eine wenig aufsehenerregende Baustelle. Ab Herbst soll das Kaiserhaus am Badener Hauptplatz einen zusätzlichen touristischen Anziehungspunkt der Stadt darstellen. Wird doch hinter den Abdeckungen das historische Gebäude nach allen Vorgaben des Denkmalschutzes um zweieinhalb Millionen komplett saniert. Zur Eröffnung des Museums werden auch Mitglieder der Familie Habsburg erwartet.
Das Palais spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte des Herrscherhauses und damit von Österreich. „Das Kaiserhaus ist ein mythischer Ort Badens. Im Herzen der Kurstadt hat hier Weltgeschichte stattgefunden“, sagt Projektkoordinator Hans Hornyik. Das Gebäude aus dem Jahr 1792 war ab 1813 Sommerresidenz von Kaiser Franz I. sowie Hauptquartier des letzten österreichischen Kaisers Karl I. im Ersten Weltkrieg.
Was sich nun hinter später erfolgten Anstrichen und Abdeckungen findet, ist erstaunlich: Nicht nur die originale Wanddekoration, sondern auch die Parkettböden von 1812 können präsentiert werden. Viel Fingerspitzengefühl bedarf es bei Renovierung der Hausfassade, die vom berühmten französischen Architekten Charles Moreau stammt. „Die obersten Farb- und Putzschichten müssen entfernt werden. Der originale Putz darunter ist teilweise sehr mürbe und muss aufwendig gefestigt werden“, erklärt Architekt Gerhard Lindner. Für den Herbst verspricht er, dass „das Haus wie im Jahre 1820 aussehen wird.“Welt der HabsburgerVom 3. bis 5 Oktober finden die Eröffnungsfeierlichkeiten statt. Auf den 240 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird zum Auftakt „Die Welt der Habsburger“ unter der Leitung von Gerhard Tötschinger gezeigt. Alle zwei Jahre sollen die Ausstellungen wechseln. Roter Faden wird das „kaiserliche“ Thema sein.Umgebaut wird auch im Erdgeschoß und Innenhof des Hauses, wo mit der Konditorei „Süßes vom Feinsten“ eine „perfekte Ergänzung zum Kaiserhaus mit seinem Museum gefunden wird“, so Hornyik.