Wirbel um geplante Koran-Verbrennungen
Das – mittlerweile gelöschte – Posting einer rechten Sympathisantin hat in St. Pölten einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Für die Wienerin könnte der Facebook-Eintrag aber auch noch ein rechtliches Nachspiel haben.
Der Reihe nach: In den vergangenen Monaten haben Koranverteil-Aktionen von Salafisten in der St. Pöltener Innenstadt für Aufregung gesorgt. Nun meldete sich eine Frau namens Anna W. im Internet zu Wort. Sie schreibt: "14 Stück dieser Bücher konnten wir sichern. Am Samstag, den 8. August, veranstalten wir (sic!) Bücherverbrennung in St. Pölten. Es gibt auch Gratis-Spanferkel und Freibier". Neben dem Eintrag ist ein Foto mit dem Slogan "I love FPÖ" zu sehen.
Es dauerte nicht lange, bis die ersten Reaktionen kamen. "Egal wie man diese Verteilaktionen beurteilt – und auch für uns haben diese einen schalen Beigeschmack – muss man solchen Aufrufen entschieden entgegentreten", sagte ÖVP-Klubobmann Peter Krammer.
Aber auch die Islamische Religionsgemeinschaft meldete sich zu Wort – mit ebenfalls drastischen Worten. Die Ankündigung einer Bücherverbrennung erinnere "fatal an die Methoden des 3. Reichs" heißt es da. Man hoffe, dass "die Justiz, Exekutive und Medien angemessen auf den Aufruf reagieren".
Die FPÖ distanzierte sich von der Frau. "Mit diesen Methoden haben wir nichts am Hut", so FPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Hafenecker. Und: "Wir überlegen, ob wir die Frau anzeigen, weil sie unser Logo missbräuchlich verwendet hat." Montagabend sagte W., dass alles nur "ein Spaß" gewesen sei. Der Sinnungswandel liegt vermutlich daran begründet, dass seit gestern der Verfassungsschutz ermittelt.