Chronik/Niederösterreich

Windkraft: Befürworter enttäuscht

Mit einem klaren Nein haben sich die Bürger von Himberg und Münchendorf am Sonntag gegen den Bau von 21 Windrädern ausgesprochen. In Münchendorf stimmten bei der Volksbefragung 65,7 Prozent (Wahlbeteiligung 61,5 Prozent) gegen den Windpark, in Himberg 62,7 Prozent (Wahlbeteiligung 50,8 Prozent). "Ich bin natürlich nicht erfreut über dieses Ergebnis, aber natürlich ist die Abstimmung für uns bindend", erklärt Münchendorfs Bürgermeister, Josef Ehrenberger.

Die Projektgegner feiern mit dem Ergebnis der Volksbefragung einen "sensationellen Erfolg". "Wir schweben alle auf Wolke 7. Wir werden allerdings nach wie vor den Politikern auf die Finger schauen", so Martin Kaspar von der Bürgerinitiative "Pro Mensch".

Umweltaspekt

Die geplanten, 200 Meter hohen Windräder, hatten in den Kommunen eine hitzige Debatte, ja sogar einen heftigen Streit vom Zaun gebrochen. Denn die Argumente der Befürworter sind für diese nicht von der Hand zu weisen. Die Gemeinden hätten sich mit den Einnahmen von 20.000 Euro pro Windrad und Jahr die Haushaltskasse ordentlich aufbessern können. "Es wäre aber nicht nur aus finanziellen Gründen eine gute Sache gewesen. Windkraft ist ein Teil jener erneuerbaren Energie, die wir zum Wohl unserer Umwelt gut gebrauchen können", so Ehrenberger.

Laut der Interessensgemeinschaft Windkraft hätten die Windparks in Münchendorf und Himberg zusammen mit den noch geplanten 17 Windrädern in Trumau mehr als 100.000 Haushalte mit Strom versorgt. "250 Millionen Euro Wertschöpfung hätten alleine diese Projekte ausgelöst", heißt es bei der IG-Windkraft.

Obwohl Georg Mayerhofers Haus in Münchendorf in Sichtweite des nun verhinderten Windparks steht, war er von Anfang an ein strenger Befürworter. "Es ist ohnedies nur mehr auf zwei Prozent der Landesfläche möglich, Windräder zu errichten. Und hier im Wiener Becken passen sie sicher noch am besten hin. Für die Umstellung auf erneuerbare Energie ist Windkraft ein wichtiger Baustein."