Wieselburg: Messe rüstet gegen Fluten
Die Stadt Wieselburg rüstet sich derzeit gegen elementare Naturereignisse. Während in der ganzen Stadt noch immer Planen viele löchrige Dächer nach dem Hagelunwetter im Juni abdichten und allerorts Dachdecker zu sehen sind, werken am Ufer der Kleinen Erlauf die Bagger. Nach der Jahrhundertflut im Jahr 2009 wurde nun mit dem Bau der ersten Hochwasserschutzmaßnahmen begonnen.
Auf rund 400 Meter Länge ist das Südufer der Kleinen Erlauf bereits völlig abgeholzt worden. "Es gab schon etwas Aufregung, aber es wird ja wieder neu gepflanzt", berichtet Wieselburg Stadtamtsdirektorin Gudrun Lasselsberger. Der Verkehrsverein Wieselburg, der hinter dem Messebetrieb steht, hat in Sachen Hochwasserschutz vorerst die Initiative übernommen. Weil die Finanzierungszusagen von Bund und Land noch in der Bearbeitung stecken, finanziert die Messe die Schutzbauten vor.
Projekt
Um 350.000 Euro wird das Ufer der Kleinen Erlauf erweitert und mit Steinwürfen abgesichert, die Flusssohle tiefer gegraben und eine Niedrigwasserrinne für trockene Zeiten angelegt. "Diese Maßnahmen wurden in einer wasserrechtlichen Verhandlung genehmigt und haben den Sinn, dass der Fluss bis zur Mündung in die Große Erlauf mehr Kapazität bekommt", erklärt Thomas Past, vom Eisenstädter Ziviltechnikerbüro Pieler.
Verwüstung
2009 verwüstete die Kleine Erlauf nach Unwettern kurz vor der Wieselburger Messe, das gesamte westliche Ausstellungsareal und auch den dahinter liegenden Stadtteil an der Grestner Straße. Der Schaden war enorm. Das sonst liebliche Flüsschen wird jetzt im ersten Bauabschnitt für ein hundertjähriges Hochwasserereignis abgesichert.
Berechnungen zeigen, dass die Baumaßnahmen entlang des Messeareals im Überschwemmungsfall auch bereits eine geringe Entlastung für die Grestnerstraße bringen. Dort waren 2009 die Keller Dutzender Wohnhäuser bis zur Decke mit Schlamm und Wasser gefüllt worden.
Um den Stadtteil zu sichern, sind entlang der Kleinen Erlauf noch viele Maßnahmen vorgesehen. "Es laufen Grundeinlösungen und Verhandlungen mit Anrainern", sagt die Stadtamtdirektorin. Im Frühherbst soll der Weg frei für Detailplanungen sein.