Chronik/Niederösterreich

Opposition befürchtet Abriss

Seit der letzten Gemeinderatssitzung gibt es wieder Aufregung um die Villa Seewald in der Krumpöckgasse. In der Sitzung wollte Vizebürgermeister Michael Schandl den Antrag des Grundstückseigentümers beschließen lassen, wonach die Baufluchtlinien geändert und die Bebauungshöhe von derzeit neun auf elf Meter anzuheben sind. Doch die Opposition (SPÖ, FPÖ und WIR) war mit dieser Idee nicht einverstanden und zog aus dem Gemeinderat aus.
Alfred Gruber, Gemeinderat der SPÖ, ortet einen „Kuhhandel“ zwischen Gemeinde und Grundstücksbesitzer. „Wenn der Besitzer diese Widmung erst einmal hat, kann er damit machen was er will.“
Laut Vizebürgermeister Michael Schandl wurde das Villen-Grundstück neu parzelliert. Die ursprünglich acht Parzellen wurden auf fünf reduziert. Auf diesen sollen insgesamt fünf Wohngebäude mit jeweils 180 Grundfläche rund um die Villa entstehen.

Gemeindewohnungen

In den neuen Wohnbauten sollen dann jeweils bis zu vier Wohnungen eingerichtet werden. Vier Wohnungen sollen laut Schandl an die Gemeinde Pressbaum abgetreten werden. „Die sollen als Starter-Wohnungen befristet an Jungfamilien vergeben werden“, sagt Schandl. Mit dem Geld, das der Grundstückseigentümer damit verdient, wolle der wiederum die mittlerweile ziemlich ramponierte Villa renovieren lassen.
„Das ist doch sehr durchsichtig. Wir glauben nicht, dass die Villa erhalten werden soll“, sagt FPÖ-Gemeinderätin Verena Nekham. „Wenn dort einmal die Bagger auffahren, fällt die Villa eh von selber um“, meint Gemeinderat Gruber. Der Vizebürgermeister versucht indes, zu beruhigen: „Natürlich wollen wir die Villa Seewald erhalten. Es gibt eine schriftliche Zusage.“
Das bestätigt auch der Eigentümer der Villa, Helmut Nachbargauer: „Die Villa wird bestehen bleiben. Wir haben sie ja zum Teil schon saniert und ich habe keine Lust, weitere fünf Jahre zu streiten.“