Chronik/Niederösterreich

Weinviertel: Frauenleiche in Bettzeuglade entdeckt

Mordalarm herrscht beim Landeskriminalamt NÖ nach einem grauenvollen Leichenfund in der Gemeinde Strasshof an der Nordbahn. Nachdem sie von der 43-Jährigen Sabine W. seit über einer Woche kein Lebenszeichen hatte und die Frau keinen einzigen Telefonanruf beantwortete, ging ihre Schwester Donnerstagabend zur Polizei. Die Exekutive veranlasste daraufhin eine Türöffnung in der Wohnung in dem Mehrparteienwohnhaus und machte eine schockierende Entdeckung.

In Decken gerollt

Nachdem sich in der Wohnung bereits bestialischer Verwesungsgeruch breit gemacht hatte, stieß die Polizei bei der Durchsuchung auf eine stark verweste Frauenleiche. Die Tote war in Decken und Plastik gehüllt in die Bettzeuglade einer Kommode gepfercht. Tatort-Spezialisten vom nö. Landeskriminalamt übernahmen am Freitag die Spurensicherung.

Um die genaue Todesursache und den Todeszeitpunkt herauszufinden, ordnete die Staatsanwaltschaft Korneuburg die Obduktion der Leiche an. Ein Sprecher hielt sich bedeckt: "Ich kann nur bestätigen, dass eine weibliche Leiche entdeckt wurde. Die Ermittlungen laufen noch, die Todesursache ist noch nicht bekannt."

Auf der Flucht

Die 43-Jährige ist durch zahlreiche Messerstiche getötet worden, teilte die Landespolizeidirektion Niederösterreich am Samstag mit. Als tatverdächtig gelte ihr Sohn. Der 22-Jährige sei flüchtig, ein internationaler Haftbefehl wurde erlassen. Den Ermittlungen des Landeskriminalamts zufolge hatte er am 8. September sein Bankkonto aufgelöst. Am Gelände des Flughafens Wien in Schwechat wurde der auf die Mutter angemeldete Pkw sichergestellt, wo der Wagen seit dem selben Tag geparkt war.

Leiche lag wochenlang in Wohnung

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Der leblose Körper dürfte schon seit zumindest drei Wochen in der Wohnung gelegen sein. Ende August, so war zu erfahren, hatte jemand Sabine W. zum letzten Mal lebend gesehen. Auch der Briefkasten wurde seither nicht mehr geleert. "Ich wohne seit einem Jahr hier und habe die Frau erst zweimal gesehen", sagte Franziska Odwody, die einen Stock darüber wohnt. Seit einigen Tagen war man mit penetrantem Geruch konfrontiert. "Aber eine Leiche hat keiner in Betracht gezogen. Es ist furchtbar", sagt Odwody.