Schnellstraße: Anrainer protestieren
Von Julia Schrenk
Sie nennen sie „Die unendliche Geschichte der S34“. Herwig Handler und Gottfried Kern sind Mitglieder des Vereins „Lebenswertes Traisental“. „Seit mehr dreißig Jahren beschäftigt uns diese Straße schon“, sagt Kern.
Den beiden Herren gehe es aber nicht um einzelne Aspekte in der Diskussion um die S34, sondern um das gesamte Projekt. Ihre Botschaft ist klar: „Der Bau dieser Straße ist nicht erforderlich“, sagt Handl. „Die Straße dürfte gar nicht gebaut werden, denn sie erfüllt die erforderlichen Kriterien nicht“, sagt Handler. Die geplante S34 verbinde weder zwei Landeshauptstädte, noch stelle sie einen Lückenschluss dar. Und die erforderliche Anzahl von 40.000 Pkw pro Tag werde schon gar nicht erreicht. „Niemand hat nach dem Bedarf gefragt und wie man ihn decken kann“, meint Handler. Auf der B20 der Mariazeller-Straße – sie soll durch den Bau der S34 entlastet werden – seien vor allem Pendler unterwegs. „Aber daran, den öffentlichen Verkehr auszubauen, daran hat niemand gedacht“, meint Kern.
Entlastung
Der St.Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler kann den Argumenten indes nur wenig abgewinnen. „Wenn diese Straße nicht gebraucht werden würde, dann würde sie auch nicht gebaut werden“, sagt Stadler. Die S34 sei eine „wichtige Entlastung für die Mariazeller-Straße und ihre Anrainer“ und die zweite wichtige Nord-Süd-Route der Landeshauptstadt. Die notwendige Umweltverträglichkeitsprüfung soll noch in diesem Jahr erfolgen.