Chronik/Niederösterreich

Terrorübung: Bundesheer schießt in Wr. Neustadt mit Platzpatronen

Wenn sich in den vergangenen Jahren heikle militärische Einsätze oder Terroranschläge in Krisenherden abgespielt haben, dann nicht fernab der Zivilisation. Solche Szenarien treffen mittlerweile fast immer die Zentren der Gesellschaft.

Um genau solche Handlungen auch im dicht besiedelten Gebiet zu üben, kommt es kommende Woche mitten in Wiener Neustadt zu einem spektakulären Einsatz. Angehende Offiziere des Bundesheeres proben ab dem 8. Februar im Stadtgebiet den Ernstfall. Übungsannahme ist ein Anschlag von Terroristen auf einen Hilfskonvoi des Bundesheeres.

An der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt absolvieren die künftigen Offiziere seit 1998 den sechssemestrigen Fachhochschul-Lehrgang „Militärische Führung“. Im Rahmen dieser Ausbildung werden sie als künftige Zugs- und Kompaniekommandanten auf militärische Einsätze vorbereitet. „Diese spielen sich nicht mehr irgendwo weit weg im Wald ab, sondern vor allem in Städten mit Verkehr und vielen Menschen“, erklärt Oberst Thomas Lampersberger von der Theresianischen Militärakademie.

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Knallmunition

Deshalb hat man am 8. und 9. Februar bewusst mehrere stark frequentierte Plätze der Stadt als Schauplatz gewählt. Etwa 100 Soldaten sind an der Übung beteiligt. Um die Bevölkerung durch den Anblick der schwer bewaffneten Militärs nicht zu verunsichern, setzt man im Vorfeld auf eine Infokampagne.

Bei den Angriffen in der Fischauergasse oder am Eyerspergring wird auch mit Knallmunition geschossen. „Die Bevölkerung wird gebeten, Munition und Munitionsteile nicht zu berühren und im Auffindungsfall eine Meldung bei der Polizei zu erstatten“, heißt es von Seiten der Militärakademie.

Am 10. Februar wird die Übung in ein Waldgebiet bei Ofenbach (Bezirk Wiener Neustadt) verlagert. Innerhalb einer Sperrzone wird dabei auch scharf geschossen.