Chronik/Niederösterreich

Team Stronach lebt "ein bissl Demokratie"

Wir wollen jetzt ein bissl Demokratie einkehren lassen.“ Die neue Landesobfrau des Teams Stronach, Landesrätin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger, hat derzeit alle Hände voll zu tun, um Ruhe in die Parteibasis zu bringen. „Seit vergangenen Dienstag sind wir autonom“, sagt sie und meint damit, dass die Landespartei ohne dezitierten Auftrag aus der Bundeszentrale ihren Vorstand erweitert hat. Ein erster Schritt in Richtung Basis-Befriedung: Neben Kaufmann-Bruckberger stehen nun der Landtagsabgeordnete Walter Naderer als ihr Vize und fünf Regionalverantwortliche an der Spitze der Landesgruppe.

Dass sie nach Karin Prokop und Ernest Gabmann jr. die nächste Kurzzeit-Obfrau sein werde, glaubt Kaufmann-Bruckberger nicht. Nachsatz: „Aber ich weiß nicht, was in einem Jahr sein wird.“ Grundsätzlich werde man mit dem jetzt gewählten Team arbeiten. Über Änderungen auf bestimmten Posten – etwa beim anfangs heftig umstrittenen Landtagsklubchef Walter Laki – werde ausschließlich das Team befinden. Statutengemäß werde eine Mitgliederversammlung abgehalten, einen Termin gibt es dafür noch nicht.

Regierung

Neben der innerparteilichen Frontbegradigung ist die Neo-Chefin auch um Profil in der Landesregierung bemüht. „Wir sind sicher nicht die Opposition in der Regierung“, sagt sie. „Wir sagen sicher nicht zu allem Ja und Amen, sehen uns aber als Regierungspartei.“ Das will sie etwa im Asylwesen, für das Kaufmann-Bruckberger verantwortlich zeichnet, beweisen. „Wir sind Schlusslicht in Österreich bei der Unterbringung von Asylwerbern.“ Sie werde deshalb einen Brief an alle Bürgermeister schicken, mit der Bitte um Mithilfe bei Ersatzquartieren.

Ruhig ist es um Karin Prokop geworden. Zuerst hieß es, die Ex-Landesobfrau werde im Nationalratswahlkampf eine zentrale Rolle spielen. Das relativiert Kaufmann-Bruckberger: „Wir werden sie zum Kandidaten-Hearing einladen und dann wird sie auf ihrer Bezirksliste in Mödling aufscheinen.“