Strafzettel-Causa schlägt Wellen
Der 21. Juli 2015 beschäftigt Gerhard Auer noch immer. Es war der Tag, als sein Sohn von der Polizei fünf Organstrafverfügungen kassierte. Nicht über Stunden verteilt, sondern innerhalb von nur drei Minuten. "Ich habe Weg-Zeit-Diagramme erstellt, mir alles nochmals durchgerechnet. Aber ich komme immer zum selben Schluss: Das passt hinten und vorne nicht zusammen", sagt Auer.
Wie berichtet, war sein Sohn Raphael mit dem Motorrad seines Vaters durch die 30er-Zone in der Rabenbergerstraße in Waidhofen an der Ybbs gefahren, als hinter ihm ein Polizeiauto auftauchte. Als der junge Mann vor dem Haus der Eltern vom Bike stieg, wurden die Beamten aktiv. Wegen angeblichen Schnellfahrens stellten sie ihm gleich fünf Strafzetteln aus. "Die ganze Aktion war eine reine Schikane", ärgerte sich Auer damals schon.
Wut
Womit der Disziplinarverteidiger nicht rechnete, war das große Echo, das die KURIER-Geschichte erzeugte. Denn auch Volksanwalt Peter Fichtenbauer von der FPÖ wurde auf den Fall aufmerksam. Nun soll die Geschichte in einer Sendung im ORF nochmals diskutiert und aufgerollt werden.
Auer hat nach dem KURIER-Bericht übrigens einen Beschwerdebrief an die Landespolizeidirektion geschrieben. "Mir wurde mitgeteilt, dass die Polizei nicht mehr dafür zuständig sei."
Das liegt daran, dass die Strafe sofort von seinem Sohn bezahlt wurde. "Ich war leider nicht dabei, sonst wäre das nicht passiert." Die Angelegenheit scheint damit zumindest aus rechtlicher Sicht erledigt zu sein.