Chronik/Niederösterreich

St. Pölten: Schule entpuppt sich nach Umbau als Glutofen

Der Schulbeginn im Gymnasium in der Josefstraße in St. Pölten war für manche Eltern eine Herausforderung der ganz besonderen Art. Doch nicht die aufgeregten Kinder sorgten für einen erhöhten Stresspegel, es ist das Mikroklima in der Lernschmiede, das Probleme macht. „Ich wäre fast umgekippt“, sagte eine Mutter zum KURIER. „Extrem schwül, beinahe unerträglich ist es da.“

Dabei war es im Juni noch viel schlimmer. Schüler und Pädagogen berichten, dass aufgrund der enormen Hitze in manchen Bereichen des Gebäudes der Unterricht in andere Räumlichkeiten verlegt werden musste. Das Thermometer sei auf über 40 Grad geschnellt, heißt es. „Wir wissen um die Probleme und hoffen, dass bald eine Lösung gefunden werden kann“, sagt dazu Direktorin Silvia Klimek.

Bedenken

Im April 2018, als die Sanierung des BG/BRG Josefstraße abgeschlossen war, jubelten die 1000 Schüler und Lehrer noch über den Neubau. 25 Millionen Euro investierte die Bundesimmobiliengenossenschaft ( BIG) in das Projekt, „es wurde Infrastruktur für modernes Lehren und Lernen geschaffen“, betonte BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner damals.

Allerdings soll es im Vorfeld einige Bedenken bezüglich der vorgelegten Pläne zur Generalsanierung des 8000 Quadratmeter großen Bestandsgebäudes gegeben haben. Von Lehrerseite soll die Befürchtung geäußert worden sein, dass die zahlreichen großflächigen Fenster, die zum Teil nicht einmal geöffnet werden können, für eine unangenehme Wärmeentwicklung sorgen könnten. Dennoch wurde an dem Konzept festgehalten.

Nachtlüftung

Nun muss man sich bei der Bundesimmobiliengesellschaft eingestehen, dass dringend Handlungsbedarf besteht. „Wir arbeiten bereits an einem Konzept, das im Oktober vorliegen soll“, betont Pressesprecher Ernst Eichinger.

Konkret denke man über den Einbau einer Lüftungsanlage nach, die in den Nachtstunden aktiv ist und für Abkühlung sorgen soll. Für zwei Klassen, die besonders unter der Hitzeentwicklung leiden, werde man sich noch ein „Sonderkonzept“ überlegen, verspricht Eichinger. Bis zum Sommer kommenden Jahres soll der Einbau abgeschlossen sein.