St. Pölten: Appell der Aktivisten
Es ist ein starkes Netzwerk, das den Tierschutzverein zu einer unverzichtbaren Institution in der Landeshauptstadt macht. 2000 Mitglieder und viele ehrenamtliche Helfer wirken mit, damit sich Hund und Co. in ihrem neuen Zuhause in der Gutenbergstraße auch wohlfühlen. Und der Zuwachs ist ungebrochen.
So war das Jahr 2018 für das Team um Leiter Davor Stojanovic bislang ein besonders intensives – mehr als 900 Tier mussten betreut werden. Ein trauriger Rekord für alle Beteiligten.
„Üblicherweise gehen jährlich etwa 800 Tiere durch unser Heim, heuer konnten wir bereits Mitte Dezember die 900er-Marke überschreiten“, berichtet Stojanovic. Den größten Anteil machen dabei übrigens Katzen und Hunde aus.
Verantwortung
Weil die Einrichtung schon jetzt aus allen Nähten platzt, formulieren die Verantwortlichen nun einen Appell an die Menschen. „Bitte sehen Sie von Tieren als Weihnachtsgeschenk ab. Viele dieser süßen Präsente sind leider oft unüberlegt und landen früher oder später in den Tierheimen. Einem Lebewesen ein Zuhause zu bieten, bedeutet immer, ein Tierleben lang Verantwortung zu übernehmen“, betont dazu Tierschutzverein-Obmann Willi Stiowicek.
Immer wieder sind die Helfer entsetzt, wie gefühllos Menschen mit anderen Lebewesen umgehen. Vor allem dann, wenn die Besitzer nicht mehr weiterwissen. Erst im vergangenen Oktober wurden mehrere Kätzchen vor den Toren des Heimes im wahrsten Sinne entsorgt. Die Vierbeiner, die schon von Parasiten befallen waren, mussten mit Lebendfallen eingefangen werden. „Sich seiner Tiere auf so feige Art zu entledigen, ist einfach nur falsch“, heißt es dazu aus dem Tierheim.
Trotzdem können die Aktivisten auch eine positive Bilanz ziehen. „Wir konnten die durchschnittliche Verweildauer der Katzen auf weniger als zwei Wochen reduzieren, ein Hund bleibt im Schnitt auch nur zwei Monate bei uns, bis er vollständig resozialisiert ist und in ein endgültiges Zuhause vermittelt werden kann. Wir haben mit durchschnittlich 85 Prozent eine ausgezeichnete Vergabequote.“