Chronik/Niederösterreich

SPÖ will mehr Angebot für Gratis-Nachhilfe schaffen

Mit dem Ausbau des Projekts der Gratisnachhilfe für Schüler will die SPÖ heuer noch mehr Familien in NÖ entlasten. 50.000 Schüler, das sind 26 Prozent der Schulgänger, benötigen Nachhilfe, 10.000 würden das ebenfalls noch benötigen, kommen aber nicht zum Zug, weil es sich die Eltern nicht leisten können, erklärte SPÖ-Landesvize Franz Schnabl. „Es ist dringend Zeit Abhilfe zu schaffen“, forderte er.

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Längst wäre in NÖ eine flächendeckende Gratisnachhilfe notwendig, dazu müsste die ÖVP einem Zuschuss von 85.000 Euro zustimmen, berichteten SPÖ-Gemeindeverbandspräsident Rupert Dworak und Bildungsprecherin Elvira Schmidt. Ein Arbeitsübereinkommen sei bislang von der ÖVP nicht unterstützt worden. Mit dem neuen überparteilichen Verein „Nachzipf? Ich schaff das“ wolle man nun versuchen die ÖVP ins Boot zu holen. Auch bei anstehenden Verhandlungen für das Landesbudget 2021 wird man die Gratisnachhilfe fordern, so Schnabl.

Bei Gesamtkosten von 19,4 Millionen Euro für den außerschulischen Extraunterricht mit Belastungen von 510 bis 570 Euro pro Kind und Familie, sei die Ablehnung der ÖVP unverständlich, sagte Schnabl. Dazu zeigten Umfragen, dass sich 43 Prozent der Eltern zeitlich und fachlich außerstande sehen, den Kindern zu helfen.

200 Schülern habe man in den vergangenen zwei Jahren in sechs Pilotgemeinden eine Gratis-Nachhilfe organisiert und der Erfolg spreche für sich, schilderte Elvira Schmidt. „90 Prozent haben danach den Nachzipf geschafft“. Heuer möchte das Nachhilfe-Angebot auf 20 Gemeinden erweitern.

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ÖVP-Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister steht der Nachhilfe-Offensive kritisch gegenüber. „Bis heute haben wir noch kein konkretes Konzept und keine Evaluierung des Pilotprojektes, wie eigentlich vereinbart, erhalten", erklärte sie. Grundsätzlich sei sie der Ansicht, dass es Aufgabe der Schule ist, Schüler im Regelschulwesen zu einem positiven Abschluss zu führen. Vorrangiges Ziel könne es somit nicht sein, gratis Nachhilfestunden anzubieten, sondern sie zu vermeiden. Die Landesrätin: "Der Bund ist hier ganz klar gefordert und hat ein entsprechendes Vorhaben auch ins Regierungsprogramm aufgenommen“.