Chronik/Niederösterreich

SPÖ: Sonja Hammerschmid muss Rudolf Silvan weichen

Als der KURIER spekulierte, dass Rudolf Silvan, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz, die SPÖ-Landesliste für die Nationalratswahl im September anführen wird, wurde das von so manchem Politbeobachter milde belächelt. Nun ist es Tatsache. Der Landesbeirat hat entschieden, dass Rudolf Silvan SPÖ-Spitzenkandidat in NÖ ist. Vor Ex-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid, die 2017 noch die Landesliste angeführt hatte. Diese Entscheidung wird in der SPÖ als bewusstes Zeichen in Richtung Gewerkschaft gesehen, der Bekanntheitsgrad hätte für Hammerschmid gesprochen.

„Das richtige Duo für diese Zeit.“ So nannte Landesparteichef Franz Schnabl die Nominierung der beiden. Die neue Nummer eins soll vor allem die Themen Arbeit und Sicherheit besetzen, Sonja Hammerschmid weiterhin den Bereich Bildung. Silvan gab sich bei seinem ersten Auftritt auch sofort kämpferisch: „Wir brauchen ein Arbeitszeitgesetz, das dem 21. Jahrhundert entspricht. Wir brauchen ein Recht auf eine Vier-Tage-Woche.“ Weiters fordert er den Anspruch auf die sechste Urlaubswoche und 1.700 Euro Mindestlohn. Das alles wolle er als Gewerkschafter in die SPÖ einbringen.

Androsch nicht dabei

Wenn die SPÖ ein ähnliches Ergebnis wie im Jahr 2017 holt, werden Silvan und Hammerschmid über die Landesliste sicher ins Parlament einziehen. Die Kandidaten dahinter sind die Listen-Ersten der Wahlkreise. Gar nicht mehr dabei ist der ehemalige Landesrat Maurice Androsch, der 2017 über den zweiten Platz in den Nationalrat eingezogen war. Die Partei dürfte somit mit ihm nicht zufrieden gewesen sein.

Die Motivationssprüche kamen bei der Präsentation der Kandidaten von Franz Schnabl. „Eine weitere Periode ohne sozialdemokratische Handschrift könnte bereits eine gesellschaftliche Katastrophe auslösen.“ Und: „ Österreich braucht wieder mehr Rot. Wir schaffen das am 29. September."