Chronik/Niederösterreich

Schüler fahren bis zu 70 Minuten

An manchen Tagen soll der Schulbus von Wolfsgraben nach Pressbaum so voll sein, dass Kinder nicht mehr mitfahren können. Das ist das eine Problem. Das andere Problem ist der Zug: „Seit der Umstellung der Westbahnstrecke auf den neuen Fahrplan gibt es deutliche Verschlechterungen im Schülerverkehr“, sagt Gabriele Effenberger, Elternvertreterin der Schule Sacré Couer in Pressbaum.

Renate Süß, ebenfalls Elternvertreterin, ergänzt: „Man ist zwar jetzt schnell von Wien in St. Pölten, aber dafür werden viele Stationen dazwischen nicht mehr angefahren.“

Viele Schüler müssten dadurch oft bis zu 40 Minuten auf den nächsten Zug warten. Und wenn der dann noch zu spät kommt, verpassen viele den Anschlussbus in die entlegenen Ortsteile. Kinder, deren Heimweg mit dem Auto in zehn Minuten zurückzulegen ist, brauchen öffentlich bis zu 70 Minuten, um nach Hause zu kommen. Betroffen sind insgesamt 2324 Schüler und Schülerinnen in neun Schulen in Pressbaum und Tullnerbach. Hinzu kommen Musikschule und drei große Kindergärten. Auch bei den Kleineren gibt es Probleme: „Nach der Nachmittagsbetreuung kommen die Kinder nicht mehr nachhause und müssen abgeholt werden“, sagt Winfried Süß.

Konzept

Im Oktober hat sich deshalb die „Arbeitsgruppe Schülerverkehr“ aus Elternvertretern aus den Wienerwald-Gemeinen Pressbaum, Wolfsgraben, Tullnerbach und Umgebung gebildet. Gemeinsam mit Schulkoordinator Kurt Heuböck aus Pressbaum, ist die Gruppe bereits beim Land Niederösterreich vorstellig geworden. „Wir brauchen eine Lösung für das gesamte Gebiet“, sagt Heuböck. Betroffen sind die ÖBB, der Verkehrsbund Ostregion (VOR) und ein lokales Busunternehmen. „Das Problem ist uns bekannt“, sagt Christopher Seif von den ÖBB.„Aber wir fahren das, was bestellt wurde.“ Das Land hat nun einen Gutachter beauftragt, bis Mai ein Konzept zu erstellen. Die Arbeitsgruppe will das Problem bis Schulbeginn im Herbst gelöst haben.