Sex-Täter versteckte sich im Kinderzimmer
Der Albtraum jeder Eltern wohnte in Traisen, Bezirk Lilienfeld, und verbrachte die meiste Zeit vor dem Computer. Zu tun hatte Herr Sch. sonst nicht viel, er ist 41 Jahre alt und Frühpensionist.
Vorwiegend trieb sich Sch. in Chatrooms herum. Dort lernte er auch ein Mädchen aus dem Bezirk Tulln kennen. Sie sagte ihm, dass sie 13 sei, der Mann vor dem PC in Traisen gab sich als 17-Jähriger aus. Stundenlang schrieben die beiden hin und her, Sch. wollte schnell mehr: nämlich Nacktfotos von ihr. Sch. schaffte es, das Mädchen in eine derartige Abhängigkeit zu bringen, dass sie ihm gehorchte. Und es kam zum Treffen. Auf einem Kinderspielplatz begegneten sich die beiden, danach ging es in die Wohnung der Mutter des Opfers. Dort soll der Angeklagte die 13-Jährige sexuell missbraucht haben, was der 41-Jährige bei dem Prozess am Landesgericht St. Pölten aber bestreitet. Unfassbares Detail: Als der mutmaßliche Sex-Täter sich noch in der Wohnung befand, kam plötzlich die Mutter der 13-Jährigen nach Hause. Sch. versteckte sich im Kinderzimmer und flüchtete als die Frau ins Bad ging.
Bald wird der Familie der Schülerin klar, dass etwas nicht mit ihr stimmt. "Ihr Wesen hat sich verändert". berichtet Richterin Andrea Humer. Als die Familie des Mädchens Verdacht schöpft und eine einstweilige Verfügung gegen den Verdächtigen erwirkt, lässt dieser nicht ab. Er schreibt der Schülerin "aus Liebe" weiter Briefe und Dutzende SMS, nach einer Hausdurchsuchung klicken für Sch. aber die Handschellen.
"Immer öfter geben sich pädophile Erwachsene im Internet als Jugendliche aus", sagt Humer.
Urteil: Sieben Jahre Haft und Einweisung in eine Anstalt für abnorme Rechtsbrecher – rechtskräftig.