Chronik/Niederösterreich

Ostautobahn-Anrainer kämpfen für Tempo 80

An der Lärmschutzwand auf der Ostautobahn (A 4) scheiden sich seit ihrer Errichtung die Geister. Seitens der ASFiNAG ist man von der Effizienz des zwei Kilometer langen „Silberstreifens“ überzeugt. Die Anrainer in der Schwechater Katastralgemeinde Mannswörth (Bezirk Wien-Umgebung) zeigen sich von der Blechwand aber wenig begeistert. „Wir hatten uns mehr erwartet“, sagen Franz und Gerda Kiegler. Lärm und Vibrationen dringen in die Häuser der Bürger vor. Zusammen mit Bürgermeister Hannes Fazekas (SPÖ) kämpfen sie für eine dauerhafte Lösung. Und die heißt Tempo 80 für alle.

2007 wurde der gebogene und 7,40 Meter hohe Schutzwall nach der dreispurigen A-4-Erweiterung um acht Millionen Euro fertiggestellt. „Der Lärm ist aber nicht geringer geworden“, klagt Franz Kiegler. Vielmehr sei die Belastung durch den stätig steigenden Durchzugsverkehr in Richtung Osten sogar höher geworden.

Und tatsächlich: Die Ostautobahn zählt heute zu den meist befahrenen Autobahnen Ost-Österreichs. Mehr als 80.000 Kfz rollen täglich an Schwechat vorbei – Tendenz steigend. „Daher ist unser Ziel eine fixe Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h“, sagt Kiegler im Gespräch mit dem KURIER.

Stadt ist an Bord

In die selbe Kerbe schlägt Bürgermeister Hannes Fazekas: „Für Schwechat bleibt die Forderung nach einer Tempo-80-Regelung im Siedlungsgebiet uneingeschränkt aufrecht. Eine entsprechende Petition des Gemeinderates liegt (im Parlament, Anm.) vor und wartet auf Beantwortung.“

„Feintuning“ betreibt die ASFiNAG laut Eigenaussage. „Das Maßnahmenpaket für die A 4 wird derzeit noch geprüft“, sagt Sprecher Christoph Pollinger. Wann das Ergebnis auf dem Tisch liegen werde, konnte er nicht verraten. Bis dahin heißt es für die Anrainer weiterhin einen kühlen Kopf bewahren. „Das tun wir schon so lange. Aber wir werden weiterkämpfen. Es geht immerhin um unsere Lebensqualität.“