Chronik/Niederösterreich/Sankt Pölten

Start-up verpasst Mathematik eine Imagepolitur

Der KURIER berichtet verstärkt aus der Landeshauptstadt St. Pölten. Wenn Sie über alle wichtigen Themen in der Stadt informiert bleiben wollen, dann können Sie sich hier oder am Ende des Artikels für den wöchentlichen Newsletter "Ganz St. Pölten" anmelden.

„Das brauch ich später nie wieder“ – ein Satz, der so manchem Maturanten bei der Vorbereitung auf die bevorstehende Mathematik-Prüfung durch den Kopf gegangen ist.

Dass diese Annahme aber in der Praxis oft gar nicht stimmt, weiß die 24-jährige Gründerin Huang Chen: „Für eine Vielzahl neuer Berufsbilder braucht es ein grundlegendes mathematisches Verständnis, weil es auch eine Art des Problemlösens ist. Zum Beispiel beim Programmieren ist dies wichtig“, so Chen. „Viele schrecken während der Schulzeit schon vor der Mathematik zurück, weil ihnen ohne die Anwendungsfelder des Erlernten zu kennen, die Motivation dafür fehlt.“

Stipendium der Landeshauptstadt

Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, hat sich Chen mit ihren Gründerkollegen Johannes Ambrosch und Alexander Helwig zum Ziel gesetzt. Gelingen soll das durch ihre eLearning-App „MathMania“. Schon während ihres Masterstudiums „Interactive Technologies“ an der FH St. Pölten entwickelten sie 2019 die Idee, Mathematik mit anwendbaren Beispielen aus der Praxis für Schüler ansprechender zu gestalten.

Für ihre Geschäftsidee mit dem damaligen Namen „ARchimedes“ wurde das Team bereits auch mit einem Smartup-Stipendium der Stadt St. Pölten ausgezeichnet. „Daraufhin kontaktierte uns die HAK St. Pölten, dass sie an unserer eLearning-App interessiert seien“, erzählt Huang Chen.

Praxistest an der HAK St. Pölten

Zur Testung stellte Chen dann Prototypen für die Schüler zur Verfügung. „Damals arbeiteten wir noch hauptsächlich mit Augmented Reality und Beispielen aus der Freizeit. Am durchwegs positiven Feedback der Schüler merkten wir aber, dass es ihnen wichtig war, die praktische Anwendung zu erlernen.“ Deshalb will sich das Entwickler-Trio nun weiterentwickeln und über ihre App „MathMania“ Beispiele von Firmen und Aufgabenstellungen aus dem Berufsalltag präsentieren. „So wollen wir Brücke zwischen Schulmathematik und Berufen und Studiengängen schlagen.“

Noch sei man damit beschäftigt, Partnerfirmen an Bord zu holen, bevor die App ab nächstem Schuljahr verfügbar sein soll.

Mehr Infos: www.mathmania.at

Alle Inhalte anzeigen