St. Pöltner Rad-Aktivisten gegen Bau der Domgarage
Der KURIER berichtet verstärkt aus der Landeshauptstadt St. Pölten. Wenn Sie über alle wichtigen Themen in der Stadt informiert bleiben wollen, dann können Sie sich hier oder am Ende des Artikels für den wöchentlichen Newsletter "Ganz St. Pölten" anmelden.
Radfahren boomt in der Landeshauptstadt. Im Jahr 2019 lag der Radverkehrsanteil bereits bei 14 Prozent, Tendenz steigend.
Eine starke Stimme für die Biker will die St. Pöltner Radlobby sein. Der Verein rund um Maria Zögernitz und Dieter Schmidradler hat sich deshalb die Pläne für die Neugestaltung des Promenadenrings („Grüner Loop“) ganz genau angesehen.
Nur noch Liefer- und Anrainerverkehr
Begrüßt wird unter anderem, dass künftig die Kfz-Stellplätze an der Promenade entfallen werden. Dadurch würde das Risiko von Dooring-Unfällen (Radfahrer stößt mit geöffneter Autotür zusammen, Anm.) deutlich sinken.
Kritisiert wird allerdings, dass die präsentierte Lösung „nicht nur zwei volle Fahrspuren für den Busverkehr inkludiert, sondern prinzipiell auch noch den motorisierten Individualverkehr. Aus unserer Sicht darf es hier künftig nur noch Liefer- und Anrainerverkehr geben“, betont Zögernitz.
Ablehnend steht die Radlobby der geplanten Domplatz-Tiefgarage gegenüber. Zwar läuft die Suche nach einem Investor noch, wenn es nach den Aktivisten geht, sollte das Projekt überhaupt gestrichen werden.
Autofreie Innenstadt
„Man sollte über eine autofreie Innenstadt nachdenken. Die Parkplätze am Domplatz wurden ja bereits durch die Kurzparkgarage am Bahnhof mehr als ersetzt“, so die Radlobby.
Wenn es um den Verkehr in der Innenstadt geht, dann könnte auch das Leiner-Zentrum im Bereich des Rathausplatzes für Diskussionsstoff sorgen. Laut Radlobby gehe aus den Unterlagen hervor, dass alleine dem Kundenverkehr im Veranstaltungszentrum 2.495 Wege pro Werktag zuzuschreiben sind. „Es liegt auf der Hand, dass dieses massive Kfz-Aufkommen das Projekt einer menschengerechten Promenadenneugestaltung ad absurdum führt“, heißt es.
Die Stellungnahme zum „Grünen Loop“ wurde kürzlich auch Bürgermeister Matthias Stadler übermittelt.