Maler vom Bischofsteich liebt Gesichter wie Landschaften
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„Ich male zielstrebig und warte nicht auf die Inspiration für jeden Strich.“ Der Maler Martin Sonnleitner hat sich dem Pop-Art-Stil verschrieben und das mit Erfolg. Die eigenwilligen Porträts internationaler Musiker in kräftigen Farben, die zu den Lieblingsmotiven des Mostviertlers gehören, sind gefragt. Momentan sind es Galerien in Mallorca und Deutschland, die Sonnleitners Werke ausstellen.
„Wir wären bestimmt zu den Ausstellungseröffnungen geflogen, doch das ist ja momentan nicht möglich“, sagt der gebürtige Amstettener, der nun in St. Pölten wohnt und arbeitet. Vor einem Jahr standen vor dem ersten Lockdown noch Reisen zu Vernissagen nach Malmö oder Kopenhagen am Programm.
Kunstmesse
Und bei der zweitgrößten deutschen Kunstausstellung in Karlsruhe mit 80.000 Besuchern brachten Sonnleitners Bilder viel Feedback und erfreuliche Verkäufe. „Die Kunstmesse hat mir viele Türen geöffnet, doch die Pandemie hat vieles eingebremst“, erzählt er. Das berühmte Levi Strauss Museum in Buttenheim und eine renommierte Galerie in Tübingen haben Sonnleitners Pop-Art-Porträts in der ersten Reihe hängen.
Derzeit arbeitet Sonnleitner an mehreren Auftragsbildern. Mit Blick auf den St. Pöltener Bischofsteich stehe er täglich im Atelier, berichtet er. Unweit davon kommt er noch immer seinem „zivilen“ Job in der Verwaltung der NÖ Landesregierung nach.
Seinen Malstil sieht der Maler als Spagat zwischen den Pop-Art-Ikonen Andy Warhol und Roy Lichtenstein, er nennt ihn „contemporary pop-art“. Dabei liebt der Künstler „Gesichter mit Einschnitten wie eine Landschaft“. Der 80-jährige Cliff Richard sei da ein beeindruckendes Beispiel. Seine Bilder von den Rolling Stones, David Bowie oder AC/DC sind auch im Mekka der Pop-Art-Kunst in Amerika zu finden. Zwei Vernissagen in New York habe er bereits selbst besucht, erzählt Sonnleitner. Zuletzt kaufte eine Galerie aus Los Angeles bei ihm ein großes Porträt. Verpackt in einem 50 Kilo schweren Paket ging die Lieferung von Österreich zu einem Kunden nach Illinois.