Geisel befreit: Großes Finale der Jagdkommando-Übung in St. Pölten
Von Sophie Seeböck
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Entwarnung für alle St. Pöltner, denen der Hubschrauberlärm über der Stadt am Donnerstagabend Sorgen bereitet hatte. Hier war, wie von manchen vermutet wurde, keinen Personensuche im Gange, das Jagdkommando des Bundesheeres war aus Übungszwecken im Einsatz.
Das Szenario
Seit vergangenem Montag war die Landeshauptstadt zum Schauplatz eines Einsatztrainings der Spezialeinheit geworden, rund 40 Soldaten probten den Kampf gegen ein terroristisches Netzwerk in einem fiktiven Szenario.
Zu Beginn der Woche wurde unter anderem ein Zugriff auf ein ehemaliges Chinarestaurant in der St. Pöltner Waldstraße simuliert.
Dort erhielten die Einsatzkräfte Informationen über eine terroristisches Waffenversteck in einem Kieswerk in Ragelsdorf. Um eine Verbreitung von illegalen Kriegswaffen zu verhindern, griffen die Einsatzkräfte daraufhin am Donnerstag bei Einbruch der Dunkelheit zu.
Mit Black Hawks wurden die Soldaten zum Zielort geflogen. Unter Einsatz von Knallmunition und Ablenkungsknallkörpern drang das Jagdkommando vor, sicherte die Lage und befragte die Feinddarsteller.
Bei der Beweisaufnahme stellte sich dann heraus, dass eine seit Monaten vermisste Geisel unweit des Einsatzortes festgehalten wird. Deshalb wurde eine Befreiungsaktion gestartet.
Schauplatz der "Geiselnahme" war ein leer stehendes Lagerhaus-Gebäude in Hausheim bei Wölbling (Bezirk St. Pölten Land). Aus Luft und Boden wurde auf das Zielobjekt zugegriffen, auch Kampfhunde des Militärs kamen dabei zum Einsatz.
Drei Monate Planung
"Diese Übung wurde drei Monate lang geplant, um ein realistisches Szenario zu simulieren", hieß es seitens des Bundesheeres.
Als Spezialeinheit und Anti-Terror-Verband des österreichischen Bundesheeres ist das Jagdkommando weltweit mit verschiedensten Partnern im Einsatz. Doch auch bei nationalen Einsätzen sind die Spezialisten zur Stelle, beispielsweise bei dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt vergangenen November.